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Der Neue

Es war ein Mittwochmorgen als Dani eine Wendung in seinem Alltag erleben sollte. Für ihn war es ein Mittwoch wie jeder andere auch, selbst als Frau Rheiner das Klassenzimmer zehn Minuten zu spät betrat, hob er nur müde den Kopf. Seine Müdigkeit verflog jedoch auf einen Schlag als sich noch jemand unter der Tür duckte und den Raum betrat. Richtig, duckte. Denn neben Frau Rheiner vor der Tafel stand nun ein riesiger Kerl, mindestens einen Kopf größer als Dani, dem die Kinnlade gerade herunter klappte. Der zwei Meter Typ schaute nervös umher, alle Blicke auf sich ziehend. Aber er fiel nicht nur auf wegen seiner Größe, er hatte auch Muskeln wie ein Bodybuilder, sein Bizeps hatte mindestens den Umfang von einem Oberschenkel, und seine Oberschenkel...

"Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, aber wie Sie sehen, haben wir ab heute einen neuen Schüler in unserem Deutschkurs. Da er sich hier noch nicht so zurechtfindet, möchte ich Sie bitten, ihm in den anderen Kursen zu helfen und die Einrichtung der Schule zu erklären", sagte Frau Rheiner bevor sie sich dem Riesen zuwand, der sich ein wenig runterbeugen musste, um sie zu verstehen. Genau wie Dani starrten alle anderen Kursteilnehmer immer noch den Russen an, oder besser gesagt auf seine Brust, die das schwarze Shirt viel zu eng aussehen ließ, oder seine weiten Schultern, die er aus Nervosität nach vorne schob, um kleiner auszusehen. Was absolut nicht funktionierte...

"Also, Tygran, Sie haben ein wenig Zeit etwas über sich zu erzählen, bevor Sie sich auf einen der freien Plätze begeben." Die Lehrerin nickte ihm zu und setzte sich hinter ihren Schreibtisch, den Riesen erwartungsvoll anblickend.

"Ähm... H-Hallo", stotterte der Russe leicht überfordert, sein schwerer Akzent war nicht zu überhören.

"Mein Name ist Tygran Sinyakov. Ich komme aus Eyik in Russland und ich bin mit meinem Onkel nach Deutschland gezogen. Ich freue mich sehr auf die Schule hier. Vielen Dank." Tygran verbeugte sich ein wenig ungelenkig, seine Wangen rot von der ganzen Aufmerksamkeit.

"T-Tschuldigung...", murmelte er, als er sich etwas hilflos einen Weg durch die für ihn zu eng stehenden Tischreihen bahnte, nach einem freien Platz suchend. Es gab zwei freie Plätze im Raum. Einen in der zweiten Reihe neben Derek, der seine eigenen Popel aß, und einen in der letzten Reihe neben Dani, direkt hinter dem Mülleimer. Warum auch immer entschied sich der russische Hulk für den Mülleimerplatz, wahrscheinlich fühlte er sich nicht so unwohl neben jemandem der nur zwanzig und keine fünfzig Zentimeter kleiner war als er selbst.

"H-Hallo", wiederholte er, als er sich neben Dani setzte, das H so kratzig wie sein Akzent es zuließ.

"Hi", erwiderte Dani etwas kalt als er zusah, wie Tygran seine langen Beine unter den Tisch hievte, der Stuhl knarzte gefährlich unter seinem Gewicht.

"Schön dich kennenzulernen!" Tygran lächelte ihn an und Dani musste blinzeln, um zu verdrängen wie nett sein Lächeln aussah. Denn obwohl der Typ anscheinend vorhatte Mr Nice Guy zu spielen, schien er nicht wirklich zu verstehen, dass Dani nicht auf Smalltalk aus war. Andererseits, der Russe war interessant. Vielleicht würde sich Danis Wunsch vom langersehnten Rivalen erfüllen? Doch es bestand auch die Gefahr, dass er einfach Danis Platz einnehmen würde, als Größter, als Stärkster, als Schnellster. Und wenn er sich Tygran so ansah, musste er sich mit Zähneknirschen eingestehen, dass er das Armdrücken wohl vergessen konnte. Wenn Tygran wirklich so nett war wie er vorgab zu sein, konnte Dani einpacken. In den Hintergrund geschoben zu werden wäre tödlich für sein Ego, sich mit Tygran anzufreunden war demnach ein No-Go.

"Wie heißt du?", war die nächste Frage auf die Dani gewartet hatte.

"Dani", antwortete er knapp und sah sich zum ersten Mal das Gesicht des Russen genauer an. Er wies einen starken Kiefer auf, sein Gesicht war jedoch eher schmal mit hohen Wangenknochen und einer Nase, die so aussah, als hätte sie jemand mit einem Lineal gezogen. Seine Haare waren länger als Danis, sie verdeckten seine Stirn und fielen ihm teilweise in die Augen. Seine Frisur war ziemlich verwuschelt, stachelig irgendwie, als hätte er mit Haarwachs einzelne Spitzen geformt. Trotzdem konnte er keinerlei Form von Gel oder Wachs in dem rotbraunen Haar erkennen. Seine Haare waren die eine Sache, mehr rot als braun, beinahe unnatürlich. Und obwohl Tygran ein Rotschopf zu sein schien, konnte Dani nirgends Sommersprossen auf seiner Haut entdecken. Vielleicht waren seine Haare einfach gefärbt, das wäre die einfachste Erklärung. Jedoch störte Dani noch etwas anderes; Seine Augen. Sie waren heller als seine Haare und schienen ebenfalls mehr rot als braun zu sein, ein wenig gruselig. Und obwohl Tygran ihn weiterhin anlächelte, waren seine Augen irgendwie... traurig. Dani schüttelte verwirrt den Kopf um sich abzulenken.

"Dani...?", wiederholte Tygran unsicher.

"Dani. Das A ist kurz", korrigierte er ihn.

"Dani! Okay!", grinste er.

"Sie beide können sich in der Pause unterhalten, der Unterricht hat immer noch Priorität!" Frau Rheiner räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, denn der Großteil der Schüler musste immer noch Tygran anstarren. Dani drehte sich ein wenig von ihm weg, er hatte keine Lust dem Neuling beim Unterricht zu helfen, da er bestimmt Probleme mit Grammatik und Rechtschreibung hatte. Dani war selbst kein Genie in Deutsch, aber sowas war ihm zu anstrengend.

Wie es sich jedoch herausstellte schien Tygran überhaupt gar keine Probleme mit Schreiben oder Lesen zu haben oder sonstigen grammatikalischen Anwendungen. Allein sein Akzent war ausschlaggebend dafür, dass deutsch nicht seine Muttersprache war. Natürlich verhaspelte er sich manchmal, verwendete hier und da das falsche Wort, doch im Allgemeinen schien sein Wortschatz genauso ausgebildet wie der aller anderen. Die Aufgabe war einen kleinen Aufsatz zu schreiben und Dani konnte es nicht lassen, ab und zu einen Blick auf Tygrans Blatt zu werfen. Seine Schrift war der absolute Horror, kantig und abgehackt, gespickt mit ein paar russischen Buchstaben, die Tygran mit einem Stirnrunzeln wieder durchstrich. Tatsächlich sah er sehr angestrengt aus, seine etwas buschigen Augenbrauen waren nach unten gezogen und er streckte die Zunge zur einen Seite raus.

Er schien Linkshänder zu sein, weshalb sein Arm öfters gegen Danis stieß. Immer wenn sein Buchstabe dadurch unleserlich wurde (aufgrund des Massenunterschieds war es immer Danis Arm der zur Seite geschoben wurde), drehte sich Tygran kurz zu ihm und murmelte ein nervöses "Tschuldigung, Dani."
Dani hingegen rollte immer die Augen und versuchte sich auf den Aufsatz zu konzentrieren. Die Hälfte der Zeit war schon vorbei und er hatte gerade mal ein paar krakelige Sätze zusammengebracht, viel zu abgelenkt von Tygran.

"Fünf Minuten Pause. Sie haben in der zweiten Stunde noch zwanzig Minuten um Ihren Aufsatz zu beenden, danach möchte ich ein paar Ergebnisse hören!", unterbrach Frau Rheiner die Stillarbeit. Es dauerte keine dreißig Sekunden, da war Tygrans Tisch auch schon umringt von den anderen Kursteilnehmern, die ihn mit Fragen durchlöcherten. Was ist dein Lieblingsessen? Wie alt bist du? Wie ist Russland so? Ist das deine echte Haarfarbe? Warum bist du so groß? Warum kannst du so gut deutsch? Wie viel Kilogramm kannst du stemmen?
Dani schaltete komplett ab, während Tygran alle Fragen mit seinem Lächeln beantwortete, das ziemlich ansteckend zu sein schien. Dani fühlte sich auf eigenartige Weise ausgeschlossen. Er war normalerweise derjenige, der so etwas gefragt wurde und auf einmal stand er nicht mehr im Mittelpunkt. Er konnte nur hoffen, dass dieser Aufruhr um Tygran mit der Zeit verflog, aber Dani ahnte bereits, dass dies nicht der Fall sein würde.

"Hey, Dani! Welchen Kurs hast du jetzt?"  Aus irgendeinem Grund hatte Tygran sich an Dani festgebissen, seit Deutsch war er nicht von seiner Seite gewichen, nicht einmal als Dani ohne weiteres Wort aufs Klo gegangen war, Tygran folgte ihm durch die Schule wie ein Welpe.

"Sport", grummelte Dani genervt.

"Sport?" Tygran kramte in seiner Hosentasche und zog einen zerknüllten Zettel hervor, der als Stundenplan zu dienen schien. Unter dem jeweiligen Fach hatte er noch eine Übersetzung auf russisch hingekritzelt, wahrscheinlich um sich schneller zurecht zu finden.

"Ich habe auch Sport! Cool, oder?", lachte er. Tygran benahm sich wie ein Kind, das zum ersten Mal Freunde fand, er schien so glücklich an Danis Seite, er würde wahrscheinlich auch aus dem Fenster springen, wenn Dani es von ihm verlangen würde. Und er war kurz davor die Nervensäge abzuschütteln, indem er einfach behauptete, der Sportunterricht würde in der Turnhalle stattfinden, obwohl der Kurs momentan Schwimmunterricht behandelte. Aber er hatte keine Lust sich seine gute Sportnote zu versauen, wenn der Lehrer rausfand, dass er Tygran zur Turnhalle geschickt hatte.

"Schwimmunterricht? Können nicht alle schwimmen?", fragte Tygran jedoch verwirrt, als Dani ihn darauf ansprach. Er würde ihn am liebsten jemand anderen aufhalsen, es war schließlich nicht so als wollte niemand Tygran das Schulgelände zeigen. Doch warum auch immer hatte der Russe sich entschieden, dass Dani ab jetzt sein bester Freund war. Es wirkte beinahe so, als stecke er unter einer Decke mit Sam, oder alle Lehrer hatten ihn darauf angewiesen sich mit Dani anzufreunden, da es bekannt war, dass der letztere als nicht sonderlich kontaktfreudig galt.

"Natürlich können alle schwimmen, es geht eher um Sprünge, Langstreckentauchen und Geschwindigkeit. Momentan haben wir Rettungsschwimmen", seufzte Dani.

"Mist, ich habe gar keine Badehose dabei..." Tygran runzelte die Stirn. Dani sah ihn kurz an, er wusste, dass er heute zwei dabei hatte. Die eine war noch vom Vortag, als er mit Sam schwimmen gewesen war und er war zu faul gewesen sie aus seinem Sportbeutel herauszunehmen als er heute morgen eine neue Badehose eingepackt hatte. Aber er würde Tygran um nichts in der Welt seine Badehose geben, der Hulk konnte ruhig am Beckenrand stehen und zugucken.

"Das ist Pech", Dani zuckte mit den Schultern.

Pech für Dani, wie es mal wieder aussah. Der Schwimmlehrer begrüßte den Kurs vor dem Schwimmbad und wechselte ein paar Worte mit Tygran, bevor dieser zu den Jungs in die Umkleide stieß. Stieß war eindeutig das richtige Wort, jeder konnte ihn leise auf russisch fluchen hören, als seine Stirn mit dem Türrahmen kollidierte. Die Schüler die nicht im Deutschkurs gewesen waren, starrten ihn direkt an, während Tygran wieder leicht errötete und sich warum auch immer entschuldigte. Dani konnte nur stöhnen als Tygran mit einem breiten Grinsen auf ihn zu marschierte. Zum Glück hatte  Dani sich schon umgezogen, er hatte keine Lust, dass Tygran ihm dabei zusah, wie er sich auszog. Wahrscheinlich wäre alles gut gegangen, wäre Danis Nachbar nicht an dem Träger seines Beutels hängen geblieben. Der Inhalt ergoss sich auf dem glitschigen Schwimmbadboden mit Danis zweiter Badehose für alle sichtbar ganz oben drauf. Es war zum Heulen.

"Oh! Der Lehrer hat gesagt wenn einer von euch eine zweite Badehose dabei hat, darf ich mitmachen! Kann ich die ausleihen, Dani?", fragte Tygran aufgeregt, das Kleidungsstück bereits aufhebend.

"Die ist nicht gewaschen", grummelte Dani in der Hoffnung es würde Tygran anwiedern.

"Nicht schlimm! Ich wasche sie dann und gebe sie dir morgen wieder!", grinste der Russe. Mit allen Augen auf Dani gerichtet konnte er unmöglich nein sagen, sein Ruf wäre sonst komplett im Eimer, während Tygran immer beliebter werden würde.

"Na gut..."

"Danke, Dani!" Es verwirrte ihn, wie oft Tygran seinen Namen sagte, als ob er versuchte extra höflich zu sein. Und das war was Dani an ihm störte. Tygran schien so aufgesetzt, als wäre die Höflichkeit und sein Lachen wie eine Maske, als hätte er keine eigene Persönlichkeit. Wahrscheinlich versuchte er sich bei jedem einzuschleimen, funktionierte bis jetzt ja ganz gut. Dani starrte finster auf den Boden, er wollte sich nicht dabei erwischen, wie er Tygrans Körper mit seinem verglich. Dani ließ sich normalerweise beim Umziehen Zeit, es sollten schließlich alle wissen, dass er überlegen war, beispielsweise war er mit Abstand der einzige mit klar definierten Bauchmuskeln. Doch Tygran schien in einer ganz anderen Liga zu spielen und Dani hatte keinen Bock jetzt einen Schlag auf sein Selbstwertgefühl einzustecken.

"Ein bisschen eng, aber es wird gehen!"
Dani wünschte, er hätte nicht hingeguckt, nicht gesehen wie seine Badehose von Tygrans Hüften geweitet wurde, wie sie eng auf seinen muskulösen Oberschenkeln lag und längst nicht bis zu seinen Knien reichte. Am allerschlimmsten war jedoch die Beule unter dem Bund der Hose. Wäre die Badehose für Tygran nicht so eng gewesen, hätte Dani schwören können der Typ hatte einen Ständer. Er wusste bereits, diese Schwimmstunde würde die schlimmste seines Lebens werden...

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