Größe ist (nicht) alles
Dani konnte nur erleichtert seufzen, als ihn das warme Wasser der Dusche umgab. Das war die Wiedergutmachung dafür, sich die letzten Tage den Arsch abzufrieren. Er rollte seine verspannten Schultern, eine Massage würde ihm mal ganz gut tun. Er schloss die Augen und ließ den Duschstrahl auf seine Haut prasseln. Es würde sich gut anfühlen, den ganzen Dreck mal abzuwaschen, er war schließlich verschwitzter als nach drei Trainingseinheiten und seine Haare hatten auch schon bessere Tage gesehen. Mit einem Gähnen griff er nach der Shampooflasche.
Er war irgendwie erleichtert wieder zu Hause zu sein. Es war schön zu wissen, dass er in seinem eigenen Bett schlafen konnte und eine warme Mahlzeit vorgesetzt bekam. Trotzdem fühlte sich etwas falsch an. Seine Eltern würden ihn sicher noch ordentlich außeinandernehmen, aber viel wichtiger... Wie sollte es mit Tygran weitergehen?
Dani wollte darüber gar nicht nachdenken, er wusste nur, dass er ihn um jeden Preis von seinem Onkel fernhalten würde.
Etwas ermüded stellte Dani das Wasser ab. Eigentlich wollte er für den Rest des Tages in Tygrans Armen auf seinem Bett liegen, aber er bemerkte, wie auch er langsam Hunger bekam. Fertig angezogen betrat er sein Zimmer, nur um seinen neuen Freund in Boxershorts auf dem Bett sitzen zu sehen.
"Hey, willst du mich verführen?" Dani zog amüsiert eine Augenbraue hoch und lehnte sich gegen den Türrahmen.
"W-Was? Ä-Äh..." Tygran räuperte sich und wurde ganz rot. Dani musste automatisch grinsen, wie niedlich.
"Es ist nur so... Ich will deine Klamotten nicht kaputt machen", murmelte er beschämt und seufzte einmal, seine Schultern nach unten sackend.
"Ach komm schon, so viel größer bist du jetzt auch nicht, dass dir die Jeans nicht passt", grummelte Dani und setzte sich neben ihn. Tygran verspannte sich sofort, die Sachen, die Dani ihm gegeben hatte, fest im Arm haltend.
"Ich hab's ja versucht...", schmollte er und sah weg. Verdammt, wie konnte ein riesiger Muskelberg so niedlich wirken?
"Ja, ja, komm her." Mit einem belustigen Schnauben entwendete Dani ihm das Shirt und versuchte es im nächsten Schritt über Tygrans Kopf zu ziehen.
"Dani, was machst du da? Ich stecke fest!", beschwerte Tygran sich, als Dani das Kleidungsstück über seine Schultern zerrte.
"Das kann doch nicht sein, du bist doch nicht so viel breiter als ich...", schnaufte er und spürte, wie der Stoff allmählich an seine Grenzen gelangte.
"Ich glaub ich ersticke gleich...", presste Tygran hervor und versuchte sich möglichst dünn zu machen.
"Hör auf rumzunörgeln und steck deine Gorillaarme durch die Ärmel!"
"Geht nicht! Das reißt noch!" Tygran schüttelte wild den Kopf, das T-Shirt quetschte ihn zusammen wie eine Zwangsjacke.
"Ach Blödsinn!" Dani rollte mit den Augen und versuchte durch den Ärmel irgendwie Tygrans Arm hindurchzuziehen. Letzterer nahm einmal tief Luft und zog seinen Bauch ein. Dani hörte die Schulternähte bereits aufplatzen, doch stur wie er war, zog er einmal kräftig an Tygrans Unterarm.
"Au, au, au!", stöhnte der Riese, als er seine Hände durch die Öffnungen zwängte.
"Na geht doch", grinste Dani, als das Werk vollbracht war und Tygran röchelnd vor ihm saß, das T-Shirt ging ihm gerade mal bis zum Bauchnabel.
"Ich sterbe...", keuchte Tygran, während Dani sich das Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Hey, bauchfrei... Echt sexy..."
Tygran sah ihn verschreckt an, als Dani neckend seinen Bizeps umfasste.
"D-Dani, wie soll ich das jemals wieder ausziehen? Das ist viel zu eng!" Er blinzelte ihn panisch an.
"Wieso? Steht dir doch! Du siehst aus wie ein Stripper, wie wär's mit 'nem lap dance?", grinste Dani hinterhältig.
"W-Wie? Was ist das?", fragte Tygran verwirrt.
"Erklär ich dir, wenn du alt genug bist", räusperte Dani sich und tätschelte Tygrans Oberschenkel.
"Oh, hey, sogar deine Nippel gucken durch..." Sich der Gefahr bewusst nutzte Dani den Moment und drückte seinen Zeigefinger auf die hervorstehende Brustwarze.
"Au! Du perverser Mistkerl!", knurrte Tygran und packte Dani sofort mit einer Hand am Kragen.
"Oh nein, jetzt folgt der russische Türsteher-Modus...", lachte er. Um eine mögliche Attacke von Seiten Tygrans zu umgehen, beugte er sich schnell vor und küsste ihn. Tygran ließ ihn sofort los und sog scharf die Luft ein.
"D-Das ist unfair!", rief er mit roten Wangen.
"Ach ja?", grinste Dani und zog ihn wieder zu sich.
"J-Ja! Sag gefälligst wenn du das machst!", schmollte Tygran.
"Okay, wie wär's mit jetzt?" Dani legte den Kopf schief, bevor er sich wieder voll und ganz auf Tygrans Lippen konzentrierte. Es war perfekt, die leichten Risse in Danis Lippen waren durch die Dusche verschwunden, es war der weicheste Kuss, den er jemals gehabt hatte. Er spürte wie sein Herz vor Aufregung schneller schlug und wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. Scheiße, wenn das so weiter ging, hatte er in Null Komma Nichts eine Latte. Dani drückte sich leicht gegen Tygran, der sein bestes gab, mit ihm mitzuhalten, und erwog in seinen Schoß zu klettern und seine Beine um ihn zu schlingen. Doch Danis Lust hatte ein plötzliches Ende, als er einen stechenden Schmerz spürte.
"Au!" Erschrocken lehnte er sich zurück und betastete seine Unterlippe.
"Oh, tschuldigung!", rief Tygran hektisch und packte Dani wie so oft an den Schultern.
"Ich weiß, dass du Hunger hast, aber deswegen musst du mich doch nicht beißen...", seufzte er und drückte auf seiner leicht tauben Lippe herum. Immerhin blutete sie nicht...
"Ich bin so schlecht im Küssen...", murmelte Tygran verzweifelt und sah zu Boden.
"Hey, das wird schon. Ich bin scheinbar ein schlechter Lehrer...", stöhnte Dani und lehnte sich lächelnd gegen ihn.
"Was, wenn ich ein hoffnungsloser Fall bin?", seufzte Tygran und sackte in sich zusammen.
"Auch nicht schlimm, ich mag dich trotzdem", lachte Dani und küsste Tygrans Kopf.
"Hey, du hast nicht zufällig das Himbeershampoo von meiner Mutter benutzt?" Er runzelte die Stirn und roch an Tygrans Haaren. Sie waren noch etwas feucht, doch weich, und sie rochen unverwechselbar nach Himbeere.
"Oh, wirklich? Ich hab da nicht so drauf geachtet", antwortete der Riese nachdenklich und brachte Dani zum Schmunzeln.
"Also wirklich, in der Dusche stehen lauter dunkelblaue Shampooflaschen und du greifst nach der pinken?"
"A-Ach, sei still... Wenigstens bin ich männlich genug für Himbeere und brauche keinen extra Aufdruck mit "For Men" als Bestätigung...", grummelte er und stieß Dani in die Seite.
"Pfff, ach was. Nein, Mann, mit dem Männershampoo lockst du Mädchen an und wenn du irgendein Fruchtshampoo benutzt, stehen halt die ganzen Typen auf dich!", widersprach Dani zugegebenermaßen stumpf.
"Wirklich? Das ergibt doch keinen Sinn, es wird doch niemand schwul, nur weil meine Haare nach Himbeere riechen! Oder stelle ich in irgendeiner Weise für dich eine Frau dar?", brummte Tygran und sah auf ihn herab.
"Ehm...", machte Dani nur.
"Du hast auf jeden Fall mehr Brust als Sam... Und glaub mir, für dich würden eine Menge Typen ihre Heterosexualität aufgeben, so wie ich...", grinste er schließlich, woraufhin Tygran seufzte.
"Wenn das mit dem Shampoo so schlimm ist, warum riechst du dann immer noch an meinen Haaren?", fragte er monoton.
"Hey, ich hab nichts von schlimm gesagt! Noch ganz kurz...", purrte Dani und verbarg sein Gesicht in dem rotbraunen Haar. Im nächsten Moment unterbrach Tygrans knurrender Magen den Moment.
"Schon gut, schon gut", seufzte Dani und löste sich widerwillig von ihm.
"Was ziehe ich jetzt an? Und wie komme ich aus diesem T-Shirt raus?", grummelte Tygran.
"Hey, warte, ich hab ne Idee!", grinste Dani auf einmal.
"Bekommst du das Shirt zum Reißen, wenn du deine Muskeln anspannst?"
"Was?!" Tygran sah ihn nur verständnislos an.
"Na so wie in Zeichentrickserien, oder wie Hulk!", rief Dani begeistert.
"Aber dann geht dein T-Shirt kaputt! Und was ist Hulk?!"
"Egal, jetzt komm!", motivierte er ihn. Mit einem lauten Seufzer richtete Tygran sich auf, bevor er für einen Moment seine Arme und seinen gesamten Oberkörper anspannte. Es dauerte nicht lange, da hörte Dani das verdächtige Geräusch von reißendem Stoff.
"Ach, schade, ich dachte das fliegt in Fetzen weg!", seufzte er, während Tygran etwas wehleidig auf die geplatzten Nähte an der Seite starrte. Immerhin war es nicht mehr so schwer, sich das kaputte Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen.
"Und jetzt?", seufzte er, während Dani wieder nur seinen nackten Oberkörper anstarren konnte. Wie sich wohl Tygrans glatte Haut unter seiner Zunge anfühlen würde?
"Ich weiß ganz genau, dass du an irgendwas Falsches denkst", knurrte der Riese mit tiefer Stimme.
"Was auch immer, dann lassen wir das T-Shirt halt weg und du versuchst es nur mit der Reißverscussjacke...", riss Dani sich aus seiner Trance.
"Und die Hose?"
"Warte, ich geb dir ne Sporthose, die dehnt sich hoffentlich besser... Aber wehe die kriegt so ne Ausbeulung wie meine Badehose!", warnte Dani ihn.
"Da kann ich doch auch nichts für, allein deine Unterhose ist schon ziemlich eng!", widersprach Tygran. Mit einem Blick auf seinen Lendenbereich bestätigten sich Tygrans Worte...
"Nee, selber Schuld!", schnaubte Dani leicht angegriffen in seinem Stolz.
"Aber-..."
"Nichts aber! Hose oder keine Hose!", grinste er überlegen. Mit einem Seufzer zwängte Tygran sich in eine Basketballshorts, bevor er sich die Jacke überwarf, den Reißverschluss bekam er sogar unerwartet zu.
"Du siehst echt blöd aus", prustete Dani, als er Tygrans Erscheinung ins Blickfeld nahm. Letzterer grummelte nur etwas Unverständliches.
"Na dann lass uns was essen, bevor du noch durchdrehst", grinste er und verließ mit Tygran im Schlepptau sein Zimmer.
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Danke für die 10k! :)
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