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Kapitel 93: Masken - Teil 1

Es dauerte fast zwei Wochen, bis seine Wunden so weit verheilt waren, dass Feng Rahni zufrieden war und Meister Jhe Bescheid sagte. In dieser Zeit wich Wen Irdan ihm keine Sekunde von der Seite, folgte ihm wie ein Schatten überall hin. Erstaunlicherweise kam es auch zu keinen Handgreiflichkeiten mehr. Rin Verran bemerkte sogar, dass Kar Moora einige Tage lang mit gekrümmtem Rücken ging, als hätte sie Schmerzen. Doch es gab keine Racheaktionen und keine weiteren unangenehmen Besuche in der Nacht.

Meister Jhe hielt sich an Rin Verrans Wunsch und sorgte dafür, dass Ghan Reva nicht mehr mit Verr Begoja in Kontakt kam. Die Frau mit den verkrüppelten Beinen wurde in ein anderes Zimmer verlegt und stattdessen kümmerte sich eine junge Heilerin namens Vi Raya um das Mädchen. Rin Verran besuchte seine Nichte regelmäßig und spielte mit ihr. Als der Tag kam, an dem er die Gämsen-Pagode verlassen musste, schaute sie ihn mit traurigen Augen an.

»Lass mich nicht allein, Onkel Verran«, schniefte sie und umklammerte fast schon verzweifelt ihren Stoffhasen. Neben ihrem Bett auf dem Nachttisch lag Traumfänger, auf dem sie jeden Tag übte.

»Es tut mir leid«, sagte er und strich ihr beruhigend über die weichen Haare. Er erstarrte vor Überraschung, als Ghan Reva sich vorbeugte und ihn fest umarmte. Dann entspannte er sich und drückte sie ein Stück an sich, bevor er sie wieder los ließ. »Du bist hier in Sicherheit. Ich jedoch nicht.«

Das Mädchen blinzelte ihn mit Tränen in den Augen an.

Rin Verran wusste nicht, was er noch sagen sollte, sagen konnte. Langsam stand er auf, rückte Habichtfeder an seinem Gürtel zurecht und verließ das Krankenhaus zusammen mit Wen Irdan, der ihm schweigend folgte. Meister Jhe stand bereits am Rand des Gartenpfades, wo sie sich treffen sollten. An seiner Seite wartete sein Neffe – Jhe Zaushi, wie er erfahren hatte. Als er bei ihnen ankam, streckte der junge Mann ihm sofort auffordernd die Hand hin.

»Dein Schwert«, verlangte Jhe Zaushi.

»Was?« Rin Verran runzelte die Stirn. »Warum? Darf ich es nicht mitnehmen? Das war nicht abgemacht!«

»Ihr bekommt es wieder, sobald Ihr aus der Gämsen-Pagode raus seid, Grüner Habicht«, blaffte Jhe Zaushi.

»Gehe ich nicht durch das Tor?«

Der junge Mann verdrehte die Augen und riss Rin Verran Habichtfeder aus der Hand, sobald er es von seinem Gürtel gelöst hatte. Dann verschwand er in Richtung der Treppe, die die Mauer hinauf führte.

»Wie gut kannst du tauchen?«, fragte Meister Jhe auf einmal. »Wie lange die Luft anhalten?«

Rin Verran war verwirrt von dieser Frage. »Weiß ich nicht. Warum...«

»Hast du noch andere schwere Gegenstände, die dich runterziehen könnten? Metall?«

»Ich habe den Dolch von...« Rin Verran stockte. Sein Blick fiel auf den Teich, dessen Wasser so still war, dass sich jedes einzelne Blatt der Bäume darin spiegelte. Feine Kiefernnadeln schwammen auf der Oberfläche. Dabei gab es in der Gämsen-Pagode keine Nadelbäume.

»Also?«, hakte Meister Jhe nach.

Rin Verran holte den Dolch hervor, den er Ghan Idos abgenommen hatte. Schon damals hatte er sich gewundert, wie der junge Mann in dessen Besitz gekommen war. Zwar war der eingravierte Name zerkratzt worden, aber er hatte die Klinge sofort erkannt.

»Das ist das Herzstück von Bao Jenko«, sagte er und reichte den Dolch Meister Jhe. »Er hat es irgendwann mal weggegeben. Wenn... Falls er sich den Kriegern der Sonne anschließt, könnt Ihr ihn ihm geben?«

Meister Jhe nickte.

»Muss ich wirklich in diesen Teich?«

»Es ist der einzige andere Weg nach draußen«, sagte Meister Jhe kalt. »Nur Anhänger der Val-Gilde wissen davon. Der Teich ist unterirdisch mit dem Knochenbrecher verbunden. Man muss allerdings ein ganzes Stück tauchen und sich dann an den Griffen festhalten, die an den Felsen draußen befestigt sind, um nicht von der Strömung mitgerissen zu werden. Wenn du das geschafft hast und auf die Sandbank unter der Brücke gekommen bist, musst du noch einige Zeit am Rand der Schlucht entlang klettern, bis du auf ebenen Boden kommst. Das machst du am besten nachts, um ganz sicher zu sein, dass niemand von der Ghan-Gilde dich sieht. Jhe Zaushi wird dir bis dahin Habichtfeder über die Mauer runtergelassen haben.«

Rin Verran presste die Kiefer zusammen und versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. So sind die Krieger der Sonne also immer aus der Gämsen-Pagode raus gekommen. Kein Wunder, dass bisher niemand diesen geheimen Weg gefunden hat.

Wortlos trat er an den Rand des Teichs. Das Wasser war viel zu still. Wie konnte so ein stilles Gewässer mit dem Monster von Knochenbrecher verbunden sein? Schon jetzt hatte er das Gefühl, die scharfkantigen Steine wieder auf seiner Haut zu spüren. Wie sie ihn aufschlitzten. Gleichzeitig die starke Strömung, die ihn hin und her warf als wäre er ein leichtes Blatt.

Er atmete durch und stieg ins Wasser. Es war furchtbar kalt, aber er biss die Zähne zusammen. Dann holte er tief Luft und tauchte unter. Sofort umfing ihn eine allumfassende Dunkelheit. Aus Reflex hatte er die Augen geschlossen, aber wenn er wissen wollte, wo genau dieser Tunnel sich befand, musste er sie öffnen. Es brannte ungeheuerlich. Halb blind tastete er sich an den Erdwänden entlang, bis er auf Felsen stieß. Da! Irgendeine Art Öffnung. Doch allmählich ging ihm die Luft aus und er war dazu gezwungen, aufzutauchen.

Spuckend und hustend durchbrach Rin Verran die Wasseroberfläche, fluchte leise. Er wollte gar nicht wissen, wie viele Rebellen ihm schadenfroh zusahen. Entschlossen tauchte er wieder unter, fand die Öffnung dieses Mal auf Anhieb und schwamm hindurch. Der Tunnel schien kein Ende zu haben. Kein Lichtstrahl vorne, kein einziger Schimmer. Wenn er mit den Händen über die Wände tastete, waren da keine Griffe. Seine Lungen brannten. Er brauchte Luft! Kleine Blasen stiegen zur Decke, als der Druck in seiner Brust zu groß wurde.

Ich kann nicht mehr zurück schwimmen!, schoss es ihm durch den Kopf. Ich muss weiter!

Seine Schwimmzüge wurden immer weiter und er legte so viel Kraft in sie, wie er konnte. Mehrmals wurde ihm vor Anstrengung schwarz vor Augen. Doch dann sah er einen schwachen Lichtschimmer und fast gleichzeitig wurde sein Körper von einer heftigen Strömung erfasst. Erschrocken streckte er die Hände nach den Wänden aus, suchte nach Halt. Seine Fingernägel kratzten über den groben Stein, zwei oder drei brachen ab. Bis seine Linke auf einmal etwas zu fassen bekam. Einen Griff!

Rin Verran klammerte sich an ihm fest, während er mit der anderen Hand nach dem nächsten Griff suchte. Er kam sich vor wie in einem Albtraum. Seine Lungen schrieen nach Luft, nach frischer Luft. Verzweifelt biss er die Zähne zusammen, bis er den nächsten Griff fand. So zog er sich weiter, während er sich gegen die Strömung stemmte. Der Weg führte nach oben, in Richtung Wasseroberfläche. Als er sie durchbrach, sog er so viel Luft ein wie er konnte, hechelte fast schon. Aber er war immer noch im Fluss, im Knochenbrecher. Nur gab es hier keine Griffe mehr. Er musste sich mit aller Kraft an den Steinen festhalten und sich so zur Sandbank unter der Brücke vorarbeiten. Dort ließ er sich keuchend in den Sand fallen. Fast gleichzeitig fiel in einiger Entfernung neben ihm etwas zu Boden. Habichtfeder, zusätzlich noch in ein Stofftuch gewickelt, um den Aufprall abzudämpfen.

Jetzt muss ich warten, dachte Rin Verran und holte nur seine Waffe zu sich, bevor er sich wieder unter der Brücke hinsetzte.

Die Nacht ließ lange auf sich warten, aber Rin Verran wartete noch etwas länger, damit das Mondlicht die Steinwand beschien, an der er entlang klettern musste. Für ihn war das kein Problem. Nur wandte er sich nicht nach Norden, wie die Krieger der Sonne es vermutlich immer taten, um zu den Höfen zu kommen und von dort Essen zu holen, sondern nach Süden. Das war der kürzeste Weg, um zum Rotapfel-Berg zu kommen. Zu dem Berg, auf dem er ursprünglich die Drachenklauen hatte treffen sollen.

»Rache ist kein Weg«, murmelte er vor sich hin, während er die Felswand entlang kletterte. Er lachte kurz auf. Ich habe keine Freunde mehr. Wen kann ich jetzt noch enttäuschen? Nur mich selbst. Ich werde die Drachenklauen finden und sie auslöschen. Vielleicht werde ich nur so beweisen können, dass ich auf der Seite der Krieger der Sonne stehe. Und dass Ghan Shedor die ganze Zeit im Unrecht war. Ich werde sie von innen heraus zerstören.

Rin Verran zählte nicht, wie viele Tage er zum Rotapfel-Berg brauchte, aber es waren viele. Als er dort ankam und sich den Weg zwischen den Apfelbäumen hocharbeitete, blühten an den Ästen und Zweigen bereits die ersten Blüten. Der Frühling war endlich eingebrochen und der Schnee schon lange geschmolzen.

Irgendwann wurden die Apfelbäume weniger und er erhaschte von Weitem einen Blick auf eine stämmige Eiche, die am Wegesrand stand. Seit dem letzten Mal hatte sie sich nicht verändert. Nur wogten ihre frischen, grünen Blätter jetzt im Wind sacht hin und her.

Er beschloss, bei der Eiche zu bleiben und zu warten. Was konnte er sonst tun? Er hatte keine andere Möglichkeit, mit den Drachenklauen in Kontakt zu treten. Bisher hatte immer nur Yodha ihn aufgesucht und nicht umgekehrt. Aber würde der Mann mit der Maske wirklich kommen? Wie sollte er erfahren, dass Rin Verran hier auf ihn wartete und bereit war, zu reden?

Also übernachtete er Tag für Tag zwischen den Wurzeln der Eiche. Die Menschen, die vorbeikamen – größtenteils Bauern oder Arbeiter der Plantagen – hielten ihn offenbar für einen Bettler und gaben ihm aus Mitleid Essen und Trinken. Habichtfeder versteckte er vorsichtshalber hinter dem Stamm des Baumes, sobald er eine Gestalt näher kommen sah.

Am neunten Tag bemerkte er wieder jemanden, der den Rotapfel-Berg hoch ging. Rasch platzierte er sein Schwert im hohen Gras und lehnte sich an den Baumstamm, wartete. Je näher die Gestalt kam, desto seltsamer kam sie ihm vor. Sie war vollkommen in schwarz gekleidet und trug sogar einen breitkrempigen Hut, von dem ein Schleier hing, der ihr Gesicht vollständig verdeckte. Rin Verran spürte, wie er mit einem Mal unruhig wurde.

Als die Gestalt – offenbar eine Frau – vor ihm stehen blieb, sah er langsam zu ihr hoch. Er zwang sich dazu, seine Fäuste nicht zu ballen und vollkommen entspannt zu wirken. Dabei floss eine Wut durch seine Adern, die ihn von innen heraus verbrannte.

»Rin Verran«, sprach die Frau ihn an. »Mir wurde gesagt, dass Ihr hier seid. Habt Ihr Eure Meinung also geändert?«

»Seid Ihr die, die man die Motte nennt?«, fragte er so ruhig wie möglich.

»Ja«, antwortete sie.

»Dann wende ich mich wohl an die richtige Person, wenn ich sage, dass ich meine Meinung wirklich geändert habe. Ich möchte nicht mehr, dass wegen mir Menschen sterben. Ich habe meine Lektion gelernt.«

»Der Tod Eurer Schwester war unnötig«, meinte die Motte. »Yodha hat Euch genug Gelegenheiten gegeben, um ihn zu verhindern.«

Rin Verran schluckte seine Wut runter. »Ich verstehe.«

»Ich habe nicht den Eindruck, dass Ihr das versteht. Niemand würde so schnell jemandem vergeben, der den Tod eines Nächsten verursacht hat. Ich werde es Euch geradeheraus sagen: Ich glaube nicht an Eure plötzliche Meinungsänderung. Sind Eure Absichten aufrichtig? Oder habt Ihr vor, uns zu hintergehen?«

»Ich... werde Euch nicht enttäuschen. Ich habe verstanden, dass alles Leiden von den Gilden und ihrer Gier nach Macht ausgeht. Ich werde mich Euch anschließen, um sie auf die Knie zu zwingen. Ich habe gesehen, was Ghan Shedor zugelassen hat. Das verstößt gegen den Kodex. Er muss aufgehalten werden, damit nicht alle Krieger der Sonne in der Gämsen-Pagode getötet werden. Und dafür ist es nötig, allen zu zeigen, dass er die ganze Zeit im Unrecht war. Ich verstehe nur eines nicht.« Er stand auf. Jetzt war es die Motte, die zu ihm aufschauen musste, denn er überragte sie um fast zwei Köpfe. »Warum haben die Drachenklauen sich nicht jetzt schon offenbart? Das würde die Gilden in Aufruhr versetzen und die Ghan-Gilde würde von innen zerstört werden, so wie es Euer Ziel ist.«

»Ihr denkt, Ihr kennt unsere Ziele?« Der Schleier machte es unmöglich, ihre Miene zu lesen. »Ihr denkt, es geht nur darum, Rache zu nehmen? Ihr erinnert Euch vielleicht nicht daran, aber ich habe Euch bereits gesagt, dass es uns mehr als alles andere um Gerechtigkeit geht. Wenn die Gilden zerstört sind, wird man von den Drachenklauen als grausame Rächer reden. Aber das sind wir nicht. Wir wollen, dass alle den Grund dafür erfahren, warum wir das getan haben.

Die Auslöschung der Mehn-Gilde wurde jahrelang totgeschwiegen. Alles, was wir erreicht haben, wurde entweder zerstört oder geraubt. Und wer wurde zur Rechenschaft gezogen? Niemand! Und selbst wenn wir uns jetzt als Drachenklauen und letzte Anhänger der Mehn-Gilde offenbaren, wird man nur mit dem Finger auf uns zeigen und uns weiter beschuldigen. Es ist der Sieger, der die Geschichte niederschreibt. Uns bleibt nur eine Möglichkeit, die Gerechtigkeit wiederherzustellen.«

Statt weiterzureden hielt die Motte auf einmal inne und legte eine behandschuhte Hand auf den Beutel, der an ihrem Gürtel hing. Rin Verran hatte sich schon gefragt, warum sie ihm das alles erzählte. Doch in diesem Augenblick begriff er, dass das eigentlich keine Bedeutung hatte. Sie könnte ihm jederzeit den Schleier des Vergessens ins Gesicht werfen und er würde sich an nichts mehr erinnern können.

»Wie wollt Ihr das tun?«, fragte Rin Verran ernst. »Lasst mich Euch helfen. Vielleicht kann ich dadurch den Namen meiner Mutter rein waschen. Shia.«

Der Name schien etwas in der Motte auszulösen, denn sie ließ den Beutel los. »Schwört Ihr bei Eurer Mutter, dass Ihr Euer Angebot ernst und aufrichtig meint?«

»Ich schwöre es.«

Der Schleier der Motte wogte leicht hin und her, als sie nickte. »Ich hoffe, Ihr zieht den Namen Eurer Mutter nicht mit einem Schwurbruch durch den Dreck. Folgt mir. Ich bringe Euch zu unserem Anführer.« Sie drehte sich um. »Vergesst Euer Schwert nicht.«

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Ooooooooooooooooooohhhhhhhhhhhh O.o

Ich nehme letzte Tipps für alles an, was mit den Drachenklauen zu tun hat O.o

Leichte Trigger-Warnung fürs nächste Kapitel.

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