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ER, DER UNSICHTBARE

Als ich letztes Jahr hierhergezogen bin, war ich nie als „die Neue“ bekannt.

Die Schule war zu groß dafür. Nach den Sommerferien kommen die Schüler immer ganz anders zurück als sie im Jahr davor waren. Neue Pärchen bilden sich und Leute, die mal als die Idioten gegolten haben, werden plötzlich in ganz neuem Licht betrachtet.

Der Schulbeginn ist für jeden eine neue Erfahrung..

Aber Leute wie ich werden nie mehr als einmal angeschaut.

Die erste Hälfte des Tages vergeht und niemand stellt sich mir vor. Sie sind alle viel zu sehr mit ihrem eigenen Kram beschäftigt. Ich hatte fast genug Mut zusammengekratzt um „hi“ zu dem Mädchen zu sagen, deren Spind sich neben meinem befindet. Aber dann kamen ihre Freundinnen und begannen sie vollzuquatschen. Also seufzte ich, schloss meinen Spint und ging zum Unterricht.

Es geschah im Geschichtsunterricht, ein Fach das ich eigentlich ganz gut leiden konnte.

Da hab ich ihn zum ersten Mal gesehen - den einzigen Jungen, der mich an diesem Tag bemerkte.

Als ich ankam war das Zimmer schon voll. Überall standen Schüler herum und alle Tische waren besetzt. Außer einem, der direkt neben seinem stand. Niemand ausser ihm sah auf als ich eintrat. Seine dunklen Haaren fielen ihm ins Gesicht und warfen einen Schatten über seine grünen Augen.

Er schenkte mir ein winziges Lächeln und schaute dann weg.

Ich ließ mich in den Stuhl hinter ihm fallen und fragte mich, ob ich mich vorstellen sollte. Nach einigem Hin und Her entschied ich mich dagegen. Ich würde mich nur zum Narren machen.

Also packte ich meine Bücher aus ohne ein Wort zu sagen.

Und so ging es fünf Monate lang: Ich sagte kein Wort.

Hin und wieder trafen sich unsere Blicke. Immer war es gleich. In die Augen schauen, lächeln. Nichts sagen. Am Anfang dachte ich etwas sei komisch an mir, warum sonst sollte er nichts sagen? Wir wussten ganz genau, dass die andere Person existierte. Aber da war ständig diese Wand zwischen uns, die uns stumm hielt. Ihn stumm hielt.

Den Grund fand ich bald heraus.

Es gibt ein andere Mädchen das er mag. In Geschichte sitzt sie vor ihm und in Mathe hinter ihm. Er wirft ihr immer diese Blicke zu. Ich sehe das. Jeden Tag.

Aber sie, sie scheint nicht mal zu wissen, dass er existiert.

Für sie ist er unsichtbar.

Sie redet nie mit ihm. Sie schaut ihn noch nicht einmal an.

Ich frage mich, wie lange das schon so ging bevor ich hierhergekommen bin.

Wie lange war er schon in ein Mädchen verliebt das nicht mal seinen Namen kannte?

Aber dann fällt mir auf, dass ich kein Stück besser bin. Obwohl ich nicht unsichtbar bin für ihn, hab ich nicht den Mut, ihn anzusprechen. Und wieso? Aus Angst mich zum Narren zu machen? Die falschen Dinge zu sagen?

Ich glaube am meisten Angst hab ich davor, seine Meinung von mir zu ruinieren. Es ist als würde ich in einem Traum festsitzen, als hätte ich Angst auch nur einen Schritt nach vorne zu machen. Angst davor, alles nur noch schlimmer zu machen. Ich hatte Angst ich selbst zu sein. Angst, dass ich nicht gut genug für ihn sein würde.

Aber heute Abend habe ich entscheiden, dass ich ihn ansprechen werde.

Ich halte es nicht mehr aus einfach nur stumm dazusitzen.

Ich hasse es, jeden Tag hinter ihm zu hocken und einfach nichts zu sagen. Ich hasse es, seinem Blick zu begegnen und schnell wegzusehen. Ich hasse es, ihm beim Mittagessen gegenüberzusitzen, während mein Herz laut klopft und mein Mund trocken ist. Nur weil ich Angst davor habe, etwas zu sagen.

Ich habe es satt.

Die Party ist laut und überfüllt. Alle die da sind riechen entweder nach zu starkem Parfum oder Bier. Am liebsten würde ich mich verkriechen, aber nichts da! Er ist hier irgendwo, weil sie hier ist. Das Mädchen, dass nichts von seiner Existenz weiß.

Ich habe sie schon mal im Umkleideraum gehört. Sie hat über den blöden Typen aus den Footballteam gelabert, der nicht mit ihr ausgehen wollte. Und über den heissen Mathelehrer. Das machte mich so wütend, ich hätte ihr eine verpassen können! Wie konnte man nur so blind sein?

Mein Blut kocht schon auf Hochtouren, wenn ich nur daran denke!

Ich gebe es auf, ihn in der Menge zu suchen und geh in die Küche. Auf dieser Party sind einfach zu viele Leute. Ich lehne mich an die Wand um Ausschau zu halten. Nach ihm.

Ein paar Typen drängeln sich vorbei und schieben alle aus dem Weg, die ihen in die Quere kommen.

Und plötzlich ist er hier, genau neben mir.

Ich hätte fast zum hundertsten Mal die Fliege gemacht. Es wäre so einfach, nichts zu sagen. Meinen Mund zu halten und zu hoffen, dass er reden würde. Aber ich kanns nicht tun.

Bevor ich mich davon abhalten kann, sage ich das Erste, was mir einfällt

„Hey, dich kenne ich doch.“

Ernsthaft jetzt? Natürlich kannte ich ihn, das war offensichtlich!. Ich will mir selbst eine verpassen.

Aber er schaut auf und mein Herz beginnt wie wild zu klopfen. „Wirklich?“ fragt er, irgendwie abwesend. „Woher?“

„Schule, wir haben zusammen Geschichte.“

Dann plötzlich schaute er mich richtig an. Seine Augen leuchten auf. „Du bist letztes Jahr hierher gezogen stimmts? Du sitzt hinter mir!“

Er erinnert sich an mich.

„Ja, und du sitzt hinter dem Mädchen dass du die ganze Zeit anstarrst“

Mit einem leichten Kopfschütteln sagt er „Ich starre niemanden an.“

Worte fangen an einfach so aus meinem Mund hervorzusprudeln. Ich habe sie so lange für mich behalten. Es war eine echte Erleichterung sie endlich auszusprechen. Es kümmert mich plötzlich nicht mehr, was er von mir denkt, sonder nur, dass er die Wahrheit kennt.

"Weißt du, andere Leute bemerken das vielleicht nicht, aber ich schon. Ich bin nicht blind."

Er starrt mich einen Moment lang und dreht sich dann langsam weg. Er will gehen.

„Sie verdient dich nicht“, sage ich.

Ich habs gesagt, weil es wahr ist.

Er hält inne und blickt mich wieder an.

„Und das weißt du weil…?“

„Weil ich dich sehe, und sie nicht.“

Ich drehe mich weg, versuche zu atmen, doch das fällt mir plötzlich schwer. Ich bahne mir einen Weg durch die Menge, nur um ein wenig Abstand zwischen ihm und mir zu gewinnen. Vielleicht hab ichs vermasselt aber es ist mir egal. Das war es wert. Ich spüre diesen Druck auf meinem Herzen nicht mehr. Da sind keine Worte mehr, die die nach draußen drängen wollen.

Ich fühle mich erleichtert. 

Irgendwie lande ich im Wohnzimmer, wo jede Menge Leute zur Musik tanzen. Alle beginnen von zehn runter zu zählen als wäre es Silvester und plötzlich fühle ich mich allein.

Aber als ich mich umdrehe, sehe ich, wie er auf mich zukommt. Seine Augen sind auf meine fixiert und ich kann Schmetterlinge im Bauch spüren.

Als der Countdown bei eins ankommt ist er nur ein paar Zentimeter von mir entfernt.

Dann küsst er mich,

Ich bin so froh, dass ich ihn endlich angesprochen habe, obwohl es überhaupt nicht perfekt war. Und überhaupt nich so wie ich es mir vorgestellt hatte.

Denn das ist es, was das Leben braucht.

Ein bisschen Mut.

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