Ein Strich auf der Liste
,,Ce n'est pas possible! [Das kann doch nocht wahr sein!]", aufgebracht sprang Fleur von ihrem Bett auf. Die Modezeitschrift, welche soeben noch auf ihrem Schoß gelegen hatte, fiel mit einem Klatschen auf den Boden.
Gabrielle, Fleurs' kleine Schwester legte ihre Zeichung zur Seite und sah ihre Schwester fragend an: ,,Qu'est-ce que c'est passe? [Was ist passiert?]?"
,,Es keine der französischen Läden können innerhalb der nächsten Woche das Kleid liefern, welches ich für den Weihnachtsball bestellt habe. Zut!", antwortete die Französin und fasste sich dramatisch an die Stirn.
Augenverdrehend widtmete sich Gabrielle wieder ihren Skizzen zu. Der ganze Trubel um ihre Schwester machte sie ganz wuschig. Fleur aar zwar auch normalerweise so, aber seit sie als Champion für Beauxbatons ausgewählt wurde, war sie beinahe unausstehlich geworden.
Immernoch hysterisch, lief Fleur jetzt im Zimmer auf und ab und versuchte krampfhaft eine Lösung zu finden. Vielleicht könnte sie Cloé fragen, ob diese noch ein Kleid hätte, aber das wäre wohl kaum angemessen. Ihre Freundin trug gern kurz und knallig. Da würde Fleur lieber in Schuluniform auf den Ball gehen.
,,Gabrielle!", fauchte sie genervt, ,,Sitz' nicht nur so da! Ich erleide hier beinahe einen Herzinfarkt!"
,,Was soll ich denn machen, liebes Schwesterlein?", fragte die jüngere ud klappte ihre Mappe zu. Umsichtig legte sie ihre Werkesammlung auf den Nachttisch und drehte sich zu ihrer Schwester.
Diese musterte Gabrielle mit einer hochgezogenen Augenbraue: ,,Was trägst du denn auf dem Ball?"
,,Ach... ich darf doch sowieso nicht hin", entgegnete Gabrielle und spielte mit ihren blonden Haaren, ,,den Ball darf man erst ab der vierten Klasse besuchen. Außerdem hätte ich nicht mal einen Tanzpartner."
Nachdenklich strich Fleur über ihre blaue Uniformjacke. Stimmt ja, ein Tanzpartner musste ja auch noch her... Naja, das dürfte - bei ihrer Abstammung - kein Problem werden. Sie könnte einfach den netten Jungen aus Hogwarts fragen, der immer am Ravenclaw-Tisch neben ihr saß und sie anhimmelte. Soweit sie wusste, war sein Name Roger Davis.
Nach einigen Erzählungen aus der anderen Schule, war dieser Junge hoch angesehen, da er der Quidditchmannschaftskapitän seines Hauses war. Hoffentlich konnte er auch tanzen. Gut aussehen, tat er schonmal was Fleur wieder zu ihrem eigentlichen Problem zurück brachte. Da schoss ihr plötzlich eine Idee durch den Kopf: ,,Gabrielle? Wie nannten die Briten nochmal diesen kleinen-... Ort in der Nähe der Schule?"
,,Hogsmeade? Oder so. Warum? Willst du da jetzt shoppen gehen?", Gabrielle riss die Augen auf. Ihre Schwester war ihr manchmal ein bisschen zu... spontan? Des Weiteren war Gabrielle oft nur zum Taschentragen da und musste stundenlang auf ihre Schwester warten, die sich nie entscheiden konnte, was sie kaufen sollte.
Genervt stand die jümgere auf und tappte zur Garderobe um ihre Uniformjacke anzuziehen, da sie wusste, was jetzt kam: ,,Gabrielle, trommel' die Mädels zusammen! Wir gehen shoppen!!!"
,,Nein! Das Kleid macht zu blass! Kein weiß!", beurteilte Cloé jetzt schon das fünfte Kleid, das Fleur anhatte.
Ygitte schritt einmal langsam um Fleur herum und betrachtete sie: ,,Also ich finde es schön."
,,Das hast du zu den vorherigen vier auch schon gesagt", meinte Fleur genervt und schaute in den Spiegel, ,,Es ist auf je den Fall besser, als das dritte. In dem hier kann man sich besser bewegen."
,,Mach doch einfach ehne-mehne-muh, dann habt ihr eins!", schlug Gabrielle vor. Seit einer Stunde saß sie jetzt schon in diesem Sessel in der kleinen Boutique und ertrug die kritischen Kommentare der drei Perfektionistinnen da vor sich.
Auf die Frage, ob sie selbst noch ein Kleid benötigte, jatte sie nur erwiedert, dass es ihr sowieso nicht erlaubt werden würde, wenn sie nicht ferade in Begleitung eines älteren Schülers erscheinen würde. Dies war jedoch ausgeschlossen, da die Jungen aus Beauxbatons die jüngere Delacour zutiefst langweilten. Die Bulgaren waren ihr zu sehr vol sich überzeugt und verschlossen und die Schüler von Hogwarts hielten die Franzosen für eingebildete Schnösel. Also standen Gabrielles Chancen eher ungünstig.
Des Weiteren hatten sie und ihre Mitschüler bereits ausgewertet, dass die Zauberschule für Hexerei und Zauberei nicht einmal annähernd den gewissen Glanz ausstrahlte, wie es Beauxbatons zu solchen Anlässen tat.
,,Gabrielle, was sagst du zu diesem hier?", wollte Fleur von ihrer kleinen Schwester wissen, nachdem sie ei n weiteres Kleid anprobiert hatte. Angesprochene schaute nicht ein mal auf: ,,Vermutlich hat es wie die anderen auch irgeneinen Kritikpunkt."
,,Also ich finde es perfekt. Trés bien [sehr schön] !", gab Cloé zu ihrem Besten. Ygitte pflichtete ihr eifrig bei. Da alle so von diesem Kleid angetan waren, ließ sich Gabrielle doch noch herab und betrachtete das Kleid. Ein leises: ,,Wow!", edntwich ihr, als sie diesen hellblauen Traum aus Stoff und Spitze an ihrer Schwester erblickte. ,,Also das nenne ich ein Kleid!", rief sie überwältigt aus.
Fleur schien nicht minder beeindruckt zu sein. Andächtig strich sie über die feine, goldene Spitze an der linken Schulter.
Ygitte stellte sich neben sie und betrachtete das Spiegelbild ihrer Freundin: ,,Du musst das nehmen Fleur! Auf der Stelle!"
Nachden die Mädchen das wunderschöne Kleid gekauft hatten und für Ygitte noch eins gefunden hatten, steuselten sie weiter durch die Gassen voln Hogsmeade. So langsam fand Fleur Gefallen an diesem kleinen Örtchen: ,,Also die Häuser sind wirklich hübsch und Kleider nähen können die Briten also auch."
,,Hört sich an, als hätte da jemand seine Meinung zu uns geändert", ertönte es plötzlich hinter den Französinnen.
Überrascht drehten sie sich um und erblickten vier Jungen, die oft mit ihnen am Tisch saßen. Es waren Ravenclaws. Unter ihnen auch Roger Davis, wie Fleur auf den zweiten Blick auffiel. Besser hätte er ihrer Meinung nach nicht kommen können: ,,Wir schauen uns nur ein wenig die Umgebung an. Schließlich müssen wir noch einige Monate hier bleiben. Und was genau tut ihr hier?"
Cloé und Ygitte drängten sich dicht hinter die ältere Delacour, während sich Gabrielle im Hintergrund aufhielt. Diese Szene würde perfekt in ihre Mappe zum Thema ,,Fleur und das Meer aus Verehrern" passen. Dies war ier nämlich nicht zu übersehen. Beinahe schmachtend schaute der Ravenclaw ihre Schwester an. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sie fragen würde, ob sie mit ihm zum Ball gehen wöllte.
Auf die Aussage des Hogwartsschülers, dass er den Mädchen Hogsmeade hatte zeigen wollen, antwortete Fleur nur gleichgültig, dass sie alles interessante bereits gesehen hatten und Kleider für den Weihnachtsball sicher in ihren Tüten verstaut waren.
Somit hatte Fleur Roger den richtigen Anfang gelegt und - wie sollte es bei ihrem Veela-Charme anders kommen - er fragte sie sogleich und etwas stotternd, ob sie mit ihm dorthin ginge.
Als einer seiner Freunde dann Cloé fragte, ob er sie zum Ball begeliten dürfe, kassierte er sogleich einen Korb, da Cloé mit ihrem Feund aus Beauxbatons an Weihnachten tanzen würde. Nach einigem hin und her arrangierte Fleur, dass der Ravenclaw mkt Ygitte gehen würde umd damit war alles geregelt.
Dike Jungs luden sie noch auf einen heißem Kakao ein und zogen sich ins Schloss zurück.
Aufgewärmt und glücklich saßen die Mädchen nun in der großen Halle und u nterhielten sich mit anderen Schülern. Also alle außer Gabrielle, die mal wieder an ihrem Zeichenblock saß und die Szene von vorhin zu Papier brachte.
Plötzlich setzte sich ein junges Mädchen neben sie und streckte ihre Hand aus. Unsicher ergriff Gabrielle die Hand und schüttelte sie.
,,Hallo, ich bin Luna Lovergood. Ich glaube, wir wurden ums noch nicht vorgestellt", stellte sie sich vor und starrte Gabrielle mit ihrem großen, blauen Augen an. Von dem blonden Mädchen bedrängt, rutschte Gabrielle näher zu ihrer Schwester hinüber. Diese nahm aber keine Notiz von ihr.
Als sich das starrende Mädchen dann auch noch neben die Französin auf die Bank quetschte, nickte Gabrielle ihr verhalten zu: ,,Gabrielle Delacour. Sehr ... erfreut."
,,Du bist umgeben von sehr viele Schlickschlupfen. An deiner Stelle würde ich mich in Acht nehmen. Es sind gemeingefähliche, kleine Monster", redete Luna auf sie ein und rückte unangenehm näher. Gabrielle wich weiter zurück: ,,Ja.. danke für die Info."
Die Beauxbatonsschülerin warf einen um Hilfe bittendenden Blick zu ihrer Schwester. Diese war jedoch weiterhin mit den Ravenclaws und ihren Freundinnen.
,,Wow... das ist gut" bemerkte Luna nebenbei. Lächelnd sah Gabrielle sie an und zeigte ihr das Bild, an dem sie gerade arbeitete. Lob an ihre Arbeit hörte das junge Mädchen gern. Als die Französin Luna ansah, fiel ihr aber auf, dass die Hogwartsschülerin den Pudding anstarrte, welcher vor ihnen auf dem Tisch stand.
Augenverdrehend stütze Gabrielle ihren Arm auf die Tischplatte.
Den Aufenthalt in Hogwarts hatte sie sich etwas anders vorgestellt. Ihre Schwester und ihre Freundinnen waren mit sich selbst beschäftigt, der Ball fiel für sie auch aus und ein durchgekanalltes Mädchen namens Luna saß neben ihr, erzählte ihr etwas von Schlickschlupfen und schien den Pudding auf dem Tisch mit den Augen auffressen zu wollen.
Einmal tief durchatmend wandte sie sich wieder ihren Zeichnungen zu. Etwas anderes hatte sie ja nicht zu tun.
Auf dem Weg in zu ihren Schlafsäälen, liefen die Beauxbatonsmädchen durch die Eingangshalle, wo eine Gruppe von Jungen ihnen auflauerte und anschließend einer von ihnen Fleur fragte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wöllte. Natürlich lautete die Antwort der Französin: ,,Nein".
,,Das war jetzt schon Nummer fünf", flüsterte Gabrielle ihrer großen Schwester zu und machte einen Strich auf ihre Liste. Ja, sie hatte eine Liste angelegt für die Anzahl von Jungen, die versuchten mit ihrer Schwester zum Ball zu gehen.
Da die Zusage von Fleur jedoch bereits einem anderen galt, mussten sich alle Bewerber eine Abfuhr einholen. Manchmal verfluchte die Halb-Veela ihre Abstammung.
Ihre Großmutter war eine Veela gewesen. Ein wunderschönes und zugleich gefährliches Wesen, das vor allem Männer in seinen Bann zog.
Als sie ihren Weg fortsetzten, brach auf einmal ein Junge mit roter Mähne und unzähligen Sommersprossen im Gesicht aus einer Gruppe von Schülern hervor.
Er brabbelte so schnell und laut, dass Gabrielle kein Wort verstehen konnte. Aber an der Reaktion ihrer Schwester konnte sie festmachen, dass es sich um eine Balleinladung handeln musste.
Geschockt starrten sich die Mädchen an. Dieser Junge, der 1. viel jünger als Fleur war, 2. nichr wirklich der schönste Anblick war und 3. eine seltsame Art hatte, sie einzuladen, hatte sie gerade um ein Date brim Weihnachtsball gebeten.
Nach ein paar Sekunden verfielen alle im Umfeld in schallendes Gelächter. Dem Jugen wurde wohl bewusst, was er da gerade getan hatte und er lief tomatenrot an. So schnell, wie er gekommen war, stützte er wieder fort und ließ eine lachende Scharr von Schülern zurück, während Gabrielle einen weiteren Strich auf ihre Liste setzte...
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