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49. Kapitel

Immer noch etwas erschrocken von Tränenpfotes Angriff machte Schmutzpfote sich auf, um mehr Beute aufzuspüren und den Kopf freizukriegen. Ihre Gedanken kreisten um das, was die Schwestern gesagt hatten und wie sie sie überzeugen konnte, diese lange Reise anzutreten um an einen Ort zurückzukehren, an dem ihre Mutter sie verraten hatte. Sie wollte sich nicht noch einmal mit Tränenpfotes Krallen anlegen, aber die Zeit drängte.

Schmutzpfote hielt sich am Rand der Müllhalde und spitzte die Ohren. Hier trieben sich hauptsächlich Fliegen herum, aber die Schülerin erspähte auch drei kleine braune Vögel, die auf dem Boden herumhopsen und ihre Schnäbel immer wieder aufs neue in den Untergrund pikten. Wenn sie es klug anstellte, müsste sie einen davon erwischen, sie durfte sich nur nicht entdecken lassen. Schmutzpfote liebte es, wie die vielen Jagdübungen ihr dabei halfen, hier draußen allein zu überleben. Sie musste nicht mehr viel darüber nachdenken, was sie machen musste, ihr Körper tat es einfach. Leise schlich die Tigerkätzin um die Vögel herum und wartete ab, bis alle drei ihr den Rücken zudrehten. Dann schlug sie zu. Ihre verletzte Schulter meldete sich mit einem stumpfen Ziehen, als sie landete, aber der langsamste der Vögel entkam ihr trotzdem nicht. Federn flogen auf. Mit einem schnellen Biss erlöste Schmutzpfote ihre Beute und genoß, wie der Geruch in ihre Nase zog. Ihr Magen knurrte.

"Wahnsinn!"

Erschrocken hob Schmutzpfote den Kopf, den Vogel im Maul. Hatte sie da nicht eben was gehört? Es war ganz leise gewesen, als ob der Wind es gehaucht hatte. Die Schülerin versuchte, ihren nach oben geschossenen Puls zu beruhigen, damit das Geräusch nicht mehr so in ihren Ohren hallen konnte. Ja, da war tatsächlich etwas. Ein Flüstern, aus einem der Unrat-Berge. Als Schmutzpfote näher hinschaute, sah sie zwei kleine Paar Ohren, die dahinter hervorlugten. Eines braun, das andere grau.

"Ich kann euch hören!", Nuschelte Schmutzpfote, gedämpft durch den toten Vogel zwischen ihren Zähnen. Prompt verstummte das Wispern und die Ohren hielten still. 

"Bitte tu uns nichts", piepste dann eine zarte Stimme. Hinter dem Haufen tauchte nun auch ein paar gelbe Augen auf, die in einem runden, hellbraunen Gesicht saßen, das von cremefarbenen Sprenkeln geziert war. Es war das Junge, das Schmutzpfote vorher mit Schneerose und Tränenpfote gesehen hatte. Die getigerte Kätzin tappte näher heran und sah nun auch ein zweites, grau gestreiftes Junges, das dort kauerte und sie skeptisch anstarrte.

"Ich tue niemandem etwas, versprochen", miaute Schmutzpfote. "Du heißt Reh, oder?"

Das hellbraune Junge nickte mit geweitetn Pupillen. "Woher weißt du das?"

"Ich habe dich heute Morgen schon gesehen. Mit Schneerose und Tränenpfote", erklärte Schmutzpfote. Das grau getigerte Junge kniff die Augen zusammen.

"Du bist Schmutzpfote. Tränenpfote sagt, wir sollen nicht mit dir reden", miaute es.

"Wieso seid ihr dann hier?", fragte Schmutzpfote amüsiert. Reh tappte neugierig über den Haufen, hinter dem sie sich versteckt hatte und betrachtete den Vogel, den Schmutzpfote gefangen hatte.

"Wie hast du das gemacht?", staunte das Junge mit riesigen Augen. "Ich will das auch können!"

"Oh...ähm. Ich habe viel Übung", erklärte Schmutzpfote verlegen. Reh erinnerte sie an Igeljunges und der Gedanke an den Kleinen versetzte ihr einen Stich in der Brust. "Wir lernen das alle, da wo ich herkomme."

"Kann ich das auch lernen?", wollte Reh wissen.

"Ich auch! Ich will das auch können!", mischte sich das andere Junge ein und stapfte an Rehs Seite. Auf ihren Flanken drehten sich ihre dunkelgrauen Streifen zu einer filigranen Schnecke zusammen, die aussah, wie ein Wirbel im Wasser.

"Natürlich könnt ihr das lernen", schnurrte Schmutzpfote. "Wenn ihr ein bisschen älter seid."

Reh schob die Unterlippe vor. "Tränenpfote sagt, wir sind noch zu jung um zu jagen. Dabei bin ich schon groß. Und Waschbär auch!"

"Ich bin sogar größer als du!", warf das graue Junge, offenbar Waschbär, ein. Der Name ließ etwas in Schmutzpfotes Erinnerungen klingeln. Wer hatte nochmal ein Junges namens Waschbär erwähnt?

Eisprinz! Er hat Graufrost und mich nach Waschbär gefragt.

"Hey, ähm Waschbär? Kennst du jemanden, der Leah heißt?"

Waschbär zuckte zusammen und sah sie argwöhnisch an. "Ja. Sie war meine Mutter", wisperte sie. "Woher weißt du von ihr?"

"Auf dem Weg hierher bin ich an...ihrem Bau vorbeigekommen. Die Katzen dort haben nach dir gefragt, weil sie sich Sorgen gemacht haben."

"Um mich? Sie machen sich Sorgen um mich?" Die grau getigerte Kätzin zeigte ein leichtes Lächeln, das jedoch sofort wieder verschwand.

"Natürlich machen sie sich Sorgen!", miaute Reh. "Du hast doch gesagt, es war wie eine Familie, als du dort warst."

"Ist doch egal", gab Waschbär pampig zurück. "Jetzt ist es kaputt. Ich will darüber nicht reden." Die grau getigerte kleine Kätzin rehte um und tappte davon. Schmutzpfote wollte etwas sagen, aber ihr fiel nichts ein, was das Junge hätte trösten können. Waschbär war schon zwei Mal in ihrem kurzen Leben verwaist. Nichts konnte das wieder reparieren.

"Das verstehe ich nicht", meinte Reh mit leiser Stimme. "Sie hat immer gesagt, dass es dort toll war. Wieso will sie nicht nach Hause?"

"Das ist bestimmt sehr kompliziert für sie. Wenn jemand stirbt, der dir nahe steht, dann verändert sich dein Leben für immer", miaute Schmutzpfote. "Ihr seid also keine Geschwister, hm?"

"Nein, sind wir nicht. Tränenpfote sagt ich bin ein...ehemaliges Hauskätzchen?", antwortete die hellbraune Kätzin. "Ich habe mir das Bein gebrochen, als ich noch kleiner war. Die Zweibeiner wollten mich dann nicht mehr." Das zarte Junge hob ihre rechte Pfote an und zeigte Schmutzpfote einen orangefarbenen Verband, der sich um ihr Bein wand. Es sah aus, als wäre er aus demselben Material, wie den, den Schmutzpfote getragen hatte. Aber es sah nicht richtig aus. Der Verband war viel zu eng für die Kätzin und grub sich in ihre Haut. Schmutzpfote sog besorgt die Luft ein.

"Tut das nicht weh?"

"Naja...es ist eher taub", miaute das Junge. "Aber es geht nicht ab. Wir haben es versucht." Schmutzpfote sah, dass der Verband an einigen Stellen aufgerieben war, aber er schien ziemlich fest zu sitzen. "Tränenpfote mag dich nicht."

"Ich weiß."

"Sie sagt, wir müssen dich loswerden", fügte Reh hinzu. "Wieso mag sie dich nicht?"

"Ich...ähm",stammelte Schmutzpfote. Wie erklärte sie das, ohne einem Jungen über Mord und Verrat zu erzählen? "Tränenpfote mag mich nicht, weil ich sie nach Hause bringen will. Und so wie Waschbär, will auch sie nicht nach Hause."

"Das verstehe ich nicht. Wenn ich ein Zuhause hätte, würde ich dahin gehen wollen." Reh verzog das Gesicht.

"Ist das hier nicht dein Zuhause?"

"Nein! Es stinkt viel zu viel!", rief Reh entrüstet. "Ich will mal ein schönes Zuhause haben, wenn ich groß bin. Mit Schneerose und Tränenpfote und Waschbär!"

Schmutzpfote schmunzelte. Reh schien diesen Ort ebenso wenig zu mögen, wie sie selbst. Sie wollte gerade etwas erwidern, als jemand, vermutlich Schneerose nach Reh rief.

"Ich muss gehen! Mach's gut, Schmutzpfote!", miaute die hellbraune Kätzin und sauste davon. Schmutzpfote blickte ihr hinterher. Wenn sie Schneerose und Tränenpfote überzeugen konnte, dann würden die beiden Kleinen bestimmt mitkommen. Das verkomplizierte die Sache natürlich. Mit zwei Jungen würde die Reise länger dauern und Schmutzpfote wollte sie auf keinen Fall in Gefahr bringen.

Gedankenverloren nahm Schmutzpfote ihren Vogel und kehrte zu ihrem Nachtlager zurück, wo sie ihn verschlang. Die Beute breitete eine wohlige Wärme in ihrem hungrigen Magen aus und gab ihr Kraft. Der Tag verstrich langsam, während die Kätzin über ihre nächsten Schritte nachdachte. Sie beschloß, ein wenig Zeit vergehen zu lassen, bis sie die Schwestern erneut aufsuchte, auch wenn sie wenig davon hatte. Sie wusste, wenn sie auf Tränenpfote traf, musste sie vorbereitet sein und ruhig bleiben. Sie wollte nicht schon wieder von der Schildpattkätzin überrascht und zu Boden gerissen werden.

Die Nacht verging, aber Schmutzpfote schlief kaum. Sie war bereits wieder wach, als die Sonne über die Zweibeinerbaue linste und ging in ihrem Kopf alle Möglichkeiten durch, wie ihr nächstes Gespräch mit den Schwestern verlaufen könnte. Die Müllhalde war ruhig. Aber nicht lange.

Schmutzpfote schauderte unwillkürlich, als sie das Hundegebell zwischen den Müllbergen hallen hörte. Ihr Fell stellte sich entlang ihres Rückgrats auf und sie fuhr die Krallen aus, noch bevor sie überhaupt ihr provisiorisches Nest verlassen hatte. Sie musterte ihre Umgebung, konnte aber nichts sehen. Das Gebell setzte fort, nur unterbrochen von dem ohrenbetäubenden Krachen, als von einem Müllberg weiter weg ein Monster herunterschlitterte.

"Hilfe!"

Das Jaulen ließ Schmutzpfote zusammenzucken. Sie sprang auf und lief los. Scharfe Scherben bohrten sich in ihre Pfotenballen. Es war noch nicht hell genug, um an diesem Ort sicher zu manövrieren. Unsaft stieß die Kätzin gegen Dinge, die sie in den langen Schatten der Baue nicht sehen konnte.

"Hilfe!", erklang der Schrei erneut. Als Schmutzpfote um die Kurve rannte, krachte sie mit einer anderen Katze zusammen. Der Aufprall nahm ihr fast die Luft.

"Autsch!", fluchte die Schülerin. Sie rappelte sich hoch und sah nach, wer da in sie hineingestolpert war. "Reh! Geht es dir gut?"

"Nein!", heulte die Kleine. Das Gelb ihrer großen, ruden Augen verschwand fast vollkommen hinter ihren ängstlich geweiteten Pupillen. "Da ist ein Monster!"

Schmutzpfote schnupperte an dem hellbraunen Jungen. Zum Glück roch sie kein Blut.

"Schon gut, Reh. Alles wird gut. Du musst dich verstecken!" Schmutzpfotes Beine zitterten. Wurde das Hundegebell lauter?

"Aber...Aber Schneerose! Sie hat das Ding abgelenkt! Es...Es ist ihr hinterhergelaufen!", jaulte Reh. "Sie braucht Hilfe!"

"Ich helfe ihr! Du musst dir keine Sorgen machen, in Ordnung? Du versteckst dich und ich helfe ihr", beteuerte die Tigerkätzin. Eilig schob sie Reh auf eines der kaputten Monster zu und hob sie hoch, damit sie sich in eine kleine Fuge zwängen konnte. "Versprich mir, dass du hier bleibst!"

Reh nickte schwach. In ihren Augen glänzten Tränen. "Ich bleibe hier, versprochen", schniefte sie.

Schmutzpfote ließ sich wieder auf alle Viere fallen und stürmte los. Ihr Herzschlag trommelte in ihren Ohren wie große Regentropfen. Das Geräusch konkurrierte mit dem stetigen Bellen des Hundes. Die Schülerin holte lief Luft und versuchte, sich an ihr Kampftraining zu erinnern. Sie war immer noch nicht ganz gesund, aber sie würde es nicht zulassen, dass Schneerose etwas passierte.

Schmutzpfote schlitterte um die Ecke und dann sah sie ihn. Einen riesenhaften Schatten mit peitschendem Schweif und dunklem Fell. Es war kein Wunder, dass Reh es als Monster bezeichnet hatte.

Der ist ja riesig!

Schmutzpfote schluckte. In den wenigen Strahlen der Morgensonne blitzten die gebleckten Zähne des Hundes auf. Von seinem Maul tropfte der Speichel. Die Schülerin bremste ab, der Hund hatte sie noch nicht gesehen. Nein, er hatte jemand anderen gesehen.

Vor einem enormen Haufen mit Unrat drängten sich Schneerose und Tränenpfote aneinander. Waschbär war glücklicherweise nirgendwo zu sehen, aber die Situation war auch ohne sie schrecklich genug. Tränenpfote fauchte und schlug nach dem Hund, aber dieser wich ihr aus und schnappte nach ihrem Vorderbein.

Schmutzpfote wusste nicht woher sie den Mut nahm, weiterzulaufen. Sie wusste nur, dass sie verhindern musste, dass den beiden etwas zustieß.

SternenClan steh mir bei!

Und dann sprang sie.

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