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54. Kapitel

Es kam Schmutzpfote so vor, als würden sie schneller vorankommen, seit Reh ihren Verband losgeworden war. Die beiden Jungen hüpften voraus und jagten sich gegenseitig über die Wiese und Reh wurde mit jedem Schritt sicherer mit ihrem geheilten Bein. Tränenpfote behilt die beiden im Auge und folgte ihnen in jeden Busch und Strauch, den sie als Spielplatz aussuchten. 

Währenddessen tappte Schmutzpfote neben Schneerosenpfote her und starrte auf ihren langen Schatten, der vor ihr über das Gras glitt. Sie konnte nicht umhin, einen kleinen Funken Eifersucht zu verspüren, wenn sie die gut verheilte Pfote der kleinen, braunen Kätzin sah. Sie war froh, dass es ihr gut ging, unheimlich froh und doch schien der Schmerz in ihrer eigenen Tatze boshaft aufzuflammen wann immer sie an ihren eigenen Moment dachte, in dem ihr der Verband entfernt worden war. Sie mochte es nicht, sich wieder so zu fühlen, sie dachte sie wäre darüber hinweg. Würde sie diese Last bis ans Ende tragen müssen?

Die Sonne neigte sich dem Horizont zu und tauchte die Baue und Wiesen in der Umgebung in ein goldenes Licht. Sie waren schon seit zwei Tagen unterwegs und sahen nichts anderes als die Zuhause der Zweibeiner und ihre Spielwiesen, wo das Gras überall dieselbe Länge hatte und sich kein Gänseblümchen durch die Halme zu wachsen traute. Schmutzpfote mochte es nicht, wie unnatürlich es hier aussah, als wollten die Zweibeiner alles dazu zwingen, sich nach ihrem Willen zu formen. Es war keine Wildnis mehr. Es war falsch. Sie vermisste es, den federnden Untergrund aus Nadeln und Moos unter den Pfoten zu haben, ihre Pfotenballen fühlten sich von den ganzen Donnerwegen schon ganz rau und verhärtet an und waren so trocken, dass sie bei einem falschen Schritt aufsprangen und bluteten.

Neben ihr musste Schneerosenpfote lachen, als die Jungen einen gelungenen Überraschungangriff auf Tränenpfote starteten und wie die Ameisen auf der großen Schildpattkätzin herumkletterten. Schmutzpfote sah zu Schneerosenpfote hinüber und versuchte, sich vorzustellen, wie sie wohl als Junges und Schülerin gewesen war. Genauso wie heute oder doch ganz anders? War sie mit ihren Freunden durch das SeeClan-Lager gejagt? Hatte sie mit ihnen an den Wettbewerben teilgenommen oder Moosball gespielt?

Schneerosenpfote bemerkte ihren Blick und wandte sich ihr zu.

"Du hast ihre Welt verändert, weißt du das? Ich dachte, sie würde nie wieder so spielen."

Schmutzpfote lächelte. Reh und Waschbär hatten Tränenpfote auf den Boden gezwungen und kitzelten sie mit ihren kleinen Krallen am Bauch, während die Schildpattkätzin sich am Boden wälzte und so tat, als würde sie aufgeben.

"Sie erinnern mich an zwei Junge im SumpfClan", miaute Schmutzpfote. "Brombeerjunges und Igeljunges. Ihre Mutter ist meine Mentorin, ich habe ganz oft mit ihnen gespielt, damit sie schlafen konnte." Sie musste seufzen, als sie an die beiden Kater dachte. Sie vermisste sie alle so sehr.

"Wie eine große Schwester", schnurrte Schneerosenpfote. "Wie alt sind sie denn?"

"Sie müssten jetzt... fast 4 Monde alt sein. SternenClan, dann werden sie ja bald Schüler!"

"Sie wachsen so schnell. Es kommt mir wie gestern vor, dass wir Reh allein in einer Gasse gefunden haben. Sie war so klein und zerbrechlich." Ein wehmütiger Ausdruck trat in Schneerosenpfotes blaue Augen. "Ich wollte immer eigene Junge haben."

"Du bist eine gute Mutter für Waschbär und Reh, ich glaube, das sind perfekte Voraussetzungen", schnurrte Schmutzpfote.

Die große Schildpattkätzin lachte. "Danke. Ich dachte früher immer, dass ich einmal die Kinderstube betreuen werde. Also für immer, nicht nur wenn ich eigene Jungen habe. Ich wollte den ganzen Tag mit Jungen spielen und Königinnen bei der Geburt helfen und meine Erfahrungen teilen. Ich bin dankbar, dass der SternenClan uns Reh und Waschbär geschickt hat. Sie sind das Beste was uns je passiert ist."

Schmutzpfote konnte sich Schneerosenpfote gut als dauerhafte Königin vorstellen, aber noch mehr fiel ihr auf, dass die Kätzin tatsächlich dem SternenClan gedankt hatte. Sie schien also noch an ihn zu glauben. Oder war es nur Gewohnheit? Die Tigerkätzin sah zu ihrer Begleiterin hinüber, die verloren in die Ferne blickte.

"Wie war der SeeClan damals? Bevor...alles passiert ist?"

Schneerosenpfotes Augen füllten sich fast augenblicklich mit glitzernden Tränen.

"Es war...wunderschön. Es war Zuhause. Wir hatten eine gute Jungenzeit und viele Freunde. Dunkelpfote und Finsterpfote lagen sich ständig in den Haaren, aber wir haben immer gedacht, dass sie später einmal Gefährten werden würden. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine Schülerzeremonie. Ich habe Luftwirbel als Mentor bekommen und Tränenpfote Mausnebel und weil die beiden Geschwister waren, haben wir ständig gemeinsam trainiert. Wir hatten so viel...Familie."

"Du hast immer noch Familie",beteuerte Schmutzpfote. "Selbst so weit weg von Zuhause habt ihr euch eine Familie aufgebaut. Und...du wirst sie wiedersehen, wenn du zurückgehst...", ihre Stimme wurde etwas leiser, als sie das sagte. Vermutlich waren nicht mehr alle Katzen da, an die Schneerosenpfote sich erinnerte. Sie kannte sich nicht gut aus, mit den Katzen, die im SeeClan lebten, sie könnte ihr nicht einmal erzählen, wer von ihren kostbaren Jungenerinnerungen noch am Leben war.

"Ich weiß. Und es macht mir Angst. Werden sie mich überhaupt erkennen?"

"Natürlich werden sie!", miaute Schmutzpfote nachdrücklich. "Ich weiß, dass ihr denkt, im Stich gelassen worden zu sein. Aber...sie...eure Familie und Freunde, werden um euch getrauert haben, weil Lichtstern sie angelogen hat. Sie....Sie glauben wahrscheinlich, dass sie euch verloren haben."

"Darüber habe ich nie nachgedacht", gab Schneerosenpfote zu und die Tränen rollten ihr nun über die Wangen. "Sie haben nicht nach uns gesucht, weil sie...um uns geweint haben. Und sie haben geweint, wegen einer Lüge." Das letzte klang so bitter wie Mäusegalle. "Lichtstern hat nicht nur uns wehgetan, sondern ihnen auch." Plötzlich war die gesamte Sanftheit aus Schneerosenpfote verschwunden und sie sah aus, als wollte sie jemandem an die Kehle springen. "Sie wird dafür bezahlen."

Schmutzpfote wollte etwas hinzufügen, als Tränenpfote mit einem besorgten Gesichtsausdruck aus dem Gebüsch auftauchte, die Jungen im Schlepptau. 

"Wir sind hier nicht allein", wisperte die muskulöse Kätzin. "Ich rieche andere Katzen."

Gleichzeitg prüften Schmutzpfote und Schneerosenpfote die Luft und die Tigerkätzin zuckte bei dem Katzengeruch, der ihr in die Nase stieg ein wenig zusammen. 

"Hier bin ich schon einmal vorbeigekommen." Ihre Pupillen verengten sich zu Schlitzen. "Zwei Streuner haben meine Schulterwunde wieder aufgerissen und meine Beute gestohlen."

Tränenpfote knurrte und schob Waschbär und Reh mit dem Schweif dicht zu sich. "Wir müssen aufmerksam sein und dürfen uns nicht überraschen lassen", miaute sie finster und funkelte Schmutzpfote so scharf an, als wären die zwei gewalttätigen Streuner in deren Territorium sie sich befanden, ganz allein ihre Schuld.

"Kommt, wenn wir uns beeilen, dann schaffen wir es vor Sonnenuntergnag vielleicht durch ihr Gebiet", schlug Schneerosenpfote vor. Sie hob eine vom Spielen sehr erschöpfte Reh auf ihren Rücken und steuerte in das kleine Waldgebiet hinein, das eingebettet zwischen Donnerwegen lag. Selbst für Schmutzpfote waren Donnerwege nun kein Problem mehr, es war fast schon natürlich, sie zu überqueren und sie musste nicht mehr viel darüber nachdenken.

Mit gespitzten Ohren und leicht geöffnetem Maul folgte sie ihren Begleiterinnen als Schlusslicht und ließ die Düfte des feindlichen Territoriums über ihre Zunge streichen. Diesmal war sie wenigstens nicht alleine, aber sie mussten jetzt zwei Junge mitbeschützen, also waren alle höchst angespannt.

Die Katzengruppe blieb dicht zusammen und Schmutzpfote warf immer wieder einen vorsichtigen Blick nach hinten, damit sich niemand an sie anschleichen konnte.

Abrupt hielt Tränenpfote an, sodass ihre Schwester gegen sie stieß und Reh fast von ihrem Rücken fiel. 

"Was ist? Hast du was gehört?", flüsterte die Schildpattkätzin.

Tränenpfote nickte. "Sie kommen auf uns zu und denken, man könnte sie nicht riechen oder hören, nur weil man sie nicht sehen kann", wisperte sie und bedeutete Waschbär, sich unter Schneerosenpfotes Bauch zu verstecken.

Die große, muskulöse Kätzin lockerte ihre Schultern und schlich auf ein unscheinbares Gebüsch zu. Der Wind trug nun den Geruch der Streuner auch zu Schmutzpfote. Es stank nach ungeputztem Fell und dem verbrannten Stein des Donnerwegs. Tränenpfote tappte lautlos auf die Büsche zu, als diese raschelten und eine bekannte, orangebraune Kätzin aus den Blättern hervorbrach. Sie hatte offenbar auf Schneerosenpfote gezielt, aber Tränenpfote schleuderte sich selbst auf sie und riss die Kätzin zu Boden. Schmutzpfote fiel wieder ein, dass sie Dingo hieß.

Mit einem Kreischen wurde Dingo unter der Schildpattkätzin begraben und der Wind wurde erfüllt von dem Geruch nach Blut. ASus dem Busch sprang nun auch der Kater mit dem schwarz-weißen Fell, aber Tränenpfote war auch für ihn zu schnell. Sie wirbelte herum und empfing ihn mit einem mächtigen Hieb, der ihn zurück in die Äste taumeln ließ.

"Das ist unser Revier", fauchte Dingo, die ihr Maul aber nicht ganz öffnen konnte, weil Tränenpfote auf ihrer Stirn stand und ihren Kopf in den Staub presste.

"Und wir sind nur auf der Durchreise", zischte Tränenpfote zurück. "Kein Grund uns anzugreifen. Denn dann müssen wir uns verteidigen und das geht nicht gut für euch aus, das verspreche ich dir." Tränenpfotes Stimme klang so bitter und hasserfüllt, als würde sie Dingo kennen, aber vermutlich lag das nur daran, dass die orangebraune Kätzin auf ihre Schwester und die Jungen losgegangen war.

Dingos Blick jagte wild umher und blieb an Schmutzpfote hängen. "Du schon wieder!", knurrte sie und versuchte, ihre gefangene Schnauze zu befreien, was Tränenpfote schnell unterband. "Hast du deine Lektion nicht gelernt?"

"Offensichtlich nicht", merkte Tränenpfote an. "Aber diesmal ist sie nicht alleine. Ist nicht mehr so einfach, hm? Ihr solltet euch schämen eine Kätzin mit Jungen angreifen zu wollen."

Hinter ihr war der schwarz-weiße Kater wieder aufgestanden, aber er schwankte leicht, und sah nicht so aus, als wollte er es noch einmal versuchen.

"Was wollt ihr?", wollte Dingo wissen. Sie warf sich herum und versuchte, Tränenpfote von sich zu stemmen, hatte aber keinen Erfolg.

"Wie gesagt, wir sind auf der Durchreise", mischte sich nun auch Schneerosenpfote ein. "Wir verlassen euer Gebiet schneller wieder, wenn ihr uns einfach in Ruhe lasst."

"Kommt gar nicht in Frage!", jaulte der Kater, rührte sich aber nicht vom Fleck, um seine Aussage zu unterstreichen. 

"Als könntet ihr uns davon abhalten", höhnte Tränenpfote abfällig. "Lauft lieber weg, bevor ich keine Rücksicht mehr nehme, weil Junge zusehen." Schmutzpfote sah, wie sie die Krallen etwas tiefer in Dingos Haut grub und ein dünnes, rotes Rinnsal ihr Fell rot färbte. Waschbär wimmerte leise bei dem Anblick und Schmutzpfote beeilte sich, ihr die Sicht zu versperren.

"Tränenpfote", flüsterte die Tigerkätzin bittend. "Lass sie gehen."

Tränenpfote sah wütend auf, aber ihr Blick wanderte zu den beiden Kleinsten, die erschrocken ihre Gesichter versteckten. Widerwillig stieg sie von Dingo herunter und schubste sie zu den schwarz-weißen Kater zurück. Die orangebraune Kätzin stolperte und schüttelte sich.

"Von mir aus", fauchte Dingo. "Ihr könnt unser Territorium durchqueren. Aber glaubt ja nicht, ihr dürft jagen!" Beide Streuner warfen den Clan-Katzen hasserfüllte Blicke zu, aber keiner von ihnen war beeindruckt.

Tränenpfote wollte etwas antworten, aber ihre Schwester fiel ihr ins Wort.

"Danke! Wir werden sicher nicht viel Zeit hier verbringen. Vor Sonnenuntergang sind wir weg", versprach sie und schubste Tränenpfote voran. "Beweg dich!", zischte sie ihr zu. 

Die Jungen von den Fremden abschirmend liefen Schmutzpfotes Reisegruppe an den Streunern vorbei und ließ sie im Wald zurück. Nachdem die beiden außer Sicht waren, legten alle einen Zahn zu, um das Gebiet so schnell wie möglich zu verlassen, nur Tränenpfote grummelte etwas unwilliges in ihre Schnurrhaare.

Schmutzpfote beobachtete sie von der Seite, als sich plötzlich ihre Blicke trafen.

"Glotzt mich nicht an", fauchte sie. "Flohverseuchtes Pack. Ich könnte sie in einem Herzschlag zu ihren Ahnen schicken, aber sie dürfen uns Befehle erteilen."

Die Tigerkätzin zuckte mit den Schultern. Sie freute sich nur, dass sie die beiden Streuner nie wieder sehen musste. Und vielleicht freute sie sich auch ein bisschen, dass die zwei fiesen Katzen bekommen hatten, was sie verdienten, nachdem sie sie so brutal behandelt hatten.

Auch wenn Schmutzpfote kein Freund von Gewalt war, fand sie doch, dass Tränenpfote eine gute Reisegefährtin war. Es gab ihr Sicherheit, eine Katze mit so guten Kampffertigkeiten dabeizuhaben, auch wenn Tränenpfote vermutlich zögern würde, Schmutzpfote vor etwas zu beschützen, weil sie sie nicht leiden konnte. Die Tigerkätzin bemerkte, wie sie anfing, Tränenpfote zu bewundern. Was aus ihr wohl geworden wäre, wenn Lichtstern kein verräterisches Mäuseherz wäre?

Als sie das Territorium der Streuner verließen, entspannten sich alle ein wenig und Schneerosenpfote begann, nach einem Schlafplatz zu suchen, da der Himmel sich bereits dunkel zu färben anfing. Nachdenklich behielt Schmutzpfote die Jungen im Auge, die beide gähnten und die Augen fast nicht mehr offen halten konnten.

"Schmutzpfote?", fragte Reh. "Wie ist es da, wo wir hingehen? Tränenpfote sagt, es ist gefährlich und dass die Katzen gemein sind, aber sie hat auch gesagt, sie war schon lange nicht dort."

Schmutzpfote rollte ihren Schweif um das hellbraune Junge und versuchte, aufmunternd zu lächeln.

"Sie hat Recht damit, dass es manchmal gefährlich sein kann. Aber die Katzen, die passen aufeinander auf. So wie Tränenpfote heute auf uns aufgepasst und uns beschützt hat."

"Sie ist so mutig!", miaute das Kätzchen und ließ ein kleines Schnurren hören.

"Das stimmt, sie ist sehr mutig."

Tränenpfote saß in der Nähe und hob den Kopf, aber Schmutzpfote wusste nicht, ob sie sie gehört hatte oder nicht. Vielleicht war es ja doch möglich, sich mit der Kätzin noch anzufreunden. Mindestens eine Gemeinsamkeit hatten sie: sie beide liebten ihre Schwestern. Und wenn Schmutzpfote in einem Kampf gegen Schneeschweif und den SeeClan antreten musste, würde sie gerne so kämpfen können, wie Tränenpfote.

Ich sollte mehr Verständnis für sie zeigen. Sie konnte keine wichtige Entscheidung in ihrem Leben bisher selbst treffen. Sie kam zur Müllhalde, gegen ihren Willen und jetzt bringe ich sie wieder zurück, gegen ihren Willen. Vielleicht sollte ich einmal versuchen, mit ihr zu reden, so wie ich mit Schneerosenpfote geredet habe. 

Mit Wehmut dachte Schmutzpfote an all die Katzen zuhause, die sie so dringend beschützen musste und das Heimweh traf sie wie ein Hieb. Sie konnte nicht abschätzen, wie lange es noch dauern würde, bis sie wieder bei den Clans ankamen, durch den Unfall war ihr Zeitgefühl für ihre Reise verzerrt worden. 

Aber wir haben das erste Hindernis schon gemeinsam überstanden, versuchte Schmutzpfote sich gut zuzureden. Der heutige Tag war gut ausgegangen. Sie hoffte, dass auch alle anderen gut ausgehen würden.


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