✶Kapitel 6✶
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Silberstern hatte nur einen einzigen Gedanken. Wen auch immer sie in ihrem Traum gesehen hatte, er brauchte ihre Hilfe. Doch Silberstern wusste weder wann, noch wo es geschehen würde. Wen konnte sie fragen? Die Katzen des Donnerclans vertrauten ihr eher nicht. Moment, was war mit der Heilerin. Sie hatte alles mitgehört, was sie zu berichtet hatte. Vielleicht konnte sie ihr helfen.
Während sie überlegte, verließ Feuerstern wortlos in Gedanken versunken den Bau. »Wie schön er aussieht !« Doch niemanden hat Silberstern mehr geliebt als Baumstern. Die Erinnerungen an ihn ließen ihr Herz bluten. Sie dachte an die schönen Augenblicke in seinem Leben: die Rettung vor dem Fuchs, das Baumhaus, sein Schülertraining, das Wettklettern,
Baumkralle hat ihr das Klettern beigebracht. Als Silberpfote es konnte, stürmte er zu einem Baum, rief „ Wer als erster oben ist!" und kletterte los. Sie rannte ihm nach und versuchte ihn einzuholen. Dabei strauchelte sie. Sie rutschte ab und konnte sich im letzten Augenblick noch an einem Ast festhalten. Baumkralle hatte bereits einen großen Vorsprung. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass sie festhing, deswegen schrie sie:„ Hilfe" . Da drehte sich Baumkralle um und sah Silberpfote mit vor angstgeweiteten Augen am Ast baumeln. Erschrocken eilte er die Eiche hinunter. Bei Silberpfote angekommen, robbte er den Ast entlang und streckte ihr die Pfote entgegen. „ Komm schon, Silberpfote! Du schaffst das!" „ Ich kann nicht. Ich habe kaum noch Kraft!" Plötzlich ein lautes Knacken.
Mit Schrecken erkannte sie, dass der Ast sie beide nicht mehr lange halten würde. Baumkralle hatte es auch bemerkt. Sie blickte zu Boden. Baumkralle tat es ihr nach. Vor seinem Auge verschwam der Boden und ihm wurde schwindlig. Er schwankte. Silberpfote bemerkte es nicht, da sie immer noch auf den Boden starrte.
Ein Haufen Laub lag dort ind Moos. Sie würden wenigens halbwegs weich landen. Eine Maus flitzte vorbei. Ihr Magen begann zu knurren. „ Wie kann ich nur in so einer Situation an das Essen denken! Ich stürze bald in den Tod, seh eine Maus und werde hungrig." Ein weiteres Knacken holte sie in die Wirklichkeit zurück. Der Ast brach. Sie fiel. Da erwachte Baumkralle aus seiner Starre und ..... erwischte sie im letzten Moment.
Die Reise zum Ahnentor, ihre Kriegerzeremonie, die gemeinsame Jagt, bis zum Tag seines Todes. Der Tag, an dem sie das letzte Mal aufwachte und seinen Atem hörte, an dem sie das letzte Mal gemeinsam jagten, an dem sie zur letzten gemeinsamen großen Versammlung gingen und an dem Tigerstern in kaltblütig tötete. Einfach so und ohne irgendeinen guten Grund.
Die Leiche ihres verstorbenen Gefährten hatte sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt. Seine, sonst so schönen, vom Licht glitzernden, Augen waren nun stumpf und starrten sie leer an. Sie versuchte, sich auf die guten Dinge, die sie mit ihm erlebt hatte zu konzentrieren. Zum Beispiel als Baumstern einen Fisch fangen wollte und in den Fluss gefallen war. Das hatte sehr komisch ausgesehen. Vor Lachen war sie dann auch im Wasser gelandet. An diesem Tag dauerte es lange, bis sie wieder trocken waren. Und dann die Sache mit dem Blatt, welches sie als Schülerin für eine Maus gehalten hatte. So vieles war ihr im Gedächtnis geblieben und sie hatten zusammen so einiges erlebt. Aber sie fühlte sich einsam und Silberstern musste die Prophezeiung alleine lösen.
Sie musste es für Baumstern tun. Entschlossen tappte sie zu der Heilerin hinüber. „ Rußpelz, welches Lager ist von Ginsterbüsche umgeben ?" „ Das Lager des Windclans. Aber das muss warten, bist du wieder gesund bist." Innerlich kocht Silberstern vor Wut, aber sie wusste, dass die Heilerin im Recht war. Trotzdem musste sie den Kater aus ihrem Traum retten. Wie konnte sie sich aus dem Lager schleichen ohne bemerkt zu werden ? » Zuerst erweise ich Baumstern die letzte Ehre und dann stehle ich mich davon.«
Silberstern tappte nach draußen. Dort lag noch immer Baumsterns Leichnam.
Sie lief zu ihm hinüber und vergrub ihre Schnauze in seinem Fell. Sanft schmiegte sie sich an seinem Fell und spürte seine Nähe. „ Nehmt ihn in Ehren auf ", sagte sie still, „ und helft mir für unseren Clan und Jungen zu sorgen ."
Sie hörte Schritte. Frostfell trat zu ihr. „Soll ich ihn für dich begraben ?", fragte sie höflich. Dankbar nickte Silberstern der weißen Kätzin zu. Diese packte ihn am Nackenfell. Sie blickte ihr nach, wie sie durch den Ginstertunnel lief und verschwand. „ Auf Wiedersehen, Baumstern ", murmelte sie, ihre blauen Augen von Trauer getrübt, „Ich werde dich nie vergessen !" Danach wandte sich die silber-graue Kätzin dem Wald zu. „Wie kann ich das Lager nur unbemerkt verlassen ?", dachte sie. Ihr Blick fiel auf den Heilerbau.
Dann, für den Bruchteil einer Sekunde, flammte in ihrem Gedächtnis eine Erinnerung auf. Silberstern als kleines Junges bei Gelbzahn, der damaligen Heilerin des Donnerclans; ihr verfilztes Fell, Baumjunges, der neugierig mit seinen bernsteinfarbenen Augen in den Bau lugte; die heimkehrenden Katzen, der seltsame Geruch, den sie wahrgenommen hatte. Vielleicht gab es doch noch eine Möglichkeit sich davon zu schleichen.
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Hmm, wie kann Silberstern entkommen? 🤔🤔 Für das nächste Kapitel wollt ihr Ginsterpfote oder Riesenstern?
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